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35. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

30.06. - 01.07.2023, Würzburg

Einjahresergebnisse des retina.net CCS-Registers, gefördert durch die Jackstädt-Stiftung

Meeting Abstract

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  • Laurenz Pauleikhoff - Amsterdam/NL; Freiburg i.Br.
  • C. Lange - Münster
  • Retina.Net-CCS-Register-Studiengruppe

Retinologische Gesellschaft. 35. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Würzburg, 30.06.-01.07.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23rg08

doi: 10.3205/23rg08, urn:nbn:de:0183-23rg088

Veröffentlicht: 29. Juni 2023

© 2023 Pauleikhoff et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) ist die vierthäufigste Makulopathie weltweit. Das „retina.net CCS-Register gefördert durch die Jackstädtstiftung“ ist eine Kooperation von großen deutschen Augenzentren und soll Epidemiologie, klinische Charakteristika und Therapieentscheidungen in Deutschland abbilden. Im Folgenden sollen die Einjahresdaten des Registers dargestellt werden.

Methoden: Alle CCS-Patienten, die in einem der teilnehmenden Zentren im Zeitraum zwischen Januar 2022 und Februar 2023 untersucht wurden und einer Studienteilnahme zustimmten, wurden in diese Auswertung aufgenommen. Klinische Daten bezüglich Demographie, Risikofaktoren, Anamnese und Funduskopie sowie Art und Zeitpunkt einer möglichen Behandlung wurden mithilfe einer elektronischen Case-report-Form erfasst.

Ergebnisse: Im ersten Studienjahr wurden 401 Augen von 348 CCS-Patienten an neun rekrutierenden deutschen Zentren eingeschlossen. 74,2% der Patienten (n=258) waren männlich; das mittlere Alter bei Studienaufnahme betrug 54,5 Jahre (IQR 41,5–67,5 Jahre). 122 Patienten (30%) wurden als akute CCS, 111 (27%) als chronische, 39 (10%) als chronisch atroph und 81 (20%) als inaktiv klassifiziert. 48 Patienten (13%) zeigten eine sekundäre chorioidale Neovaskularisation. Bei 80% der Patienten, insbesondere bei akuten Verläufen (88%), wurde eine „watch and wait“-Strategie ohne therapeutische Intervention indiziert.

Schlussfolgerungen: Das mittlere Alter der Patienten und der Anteil an chronischen CCS-Verlaufsformen war in unserer Studie höher als in der Literatur berichtet, was durch die Überweisungsstruktur in Deutschland erklärt werden kann. Bei dem Großteil der Patienten wurde keine therapeutische Maßnahme initiiert, was bei den akuten Stadien den Behandlungsempfehlungen entspricht, bei chronischen Verlaufsformen jedoch das aktuelle therapeutische Dilemma wiederspiegelt und die Notwendigkeit von weiteren Therapiestudien unterstreicht.