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Vergleichbarkeit der erfassten Parameter im deutschen Retina.net ROP-Register und dem EU-ROP-Register – exemplarischer Vergleich zwischen 2011 und 2021
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Veröffentlicht: | 29. Juni 2023 |
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Hintergrund: Das deutsche Retina.net ROP-Register und sein europaweiter Nachfolger (EU-ROP) sammeln Daten von behandelten ROP-Patienten. Die vorliegende Analyse vergleicht die erfassten Parameter beider Register, um ein Verfahren für gemeinsame Analysen zu etablieren und anhand exemplarischer Datensätze Auswertungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Methoden: Exemplarischer Datensatz Retina.net ROP-Register: 2011, 22 Frühgeborene; EU-ROP-Register: 2021, 44 Frühgeborene. Die in beiden Datenbanken dokumentierten Parameter wurden hinsichtlich demographischer Daten, Behandlungsmodalitäten, Komplikationen und Wiederbehandlungen abgeglichen und analysiert.
Ergebnisse: Die aktuelle Analyse aus beiden ROP-Registern hat gezeigt, dass für gemeinsame Analysen die erfassten Parameter nach gewissen Anpassungen in der Datenstruktur zusammen ausgewertet werden können. Das Register mit der detaillierteren Datenerfassung (EU-ROP) muss hinsichtlich der Granularität reduziert werden, da das Register mit der geringeren Granularität die Ebene der Analysen bestimmt, die in einem vergleichenden Ansatz durchgeführt werden können. In den Beispieldatensätzen beobachteten wir, dass der häufigste ROP-Schweregrad in beiden Registern Zone II,3+ war (2011: 70,5%; 2021: 65%), mit abnehmender Anzahl von Uhrzeiten, die Neovaskularisationen aufwiesen (2011: 10–12 Uhrzeiten in 29% der Fälle, 2021: 4–6 Uhrzeiten in 38%). Die häufigste Behandlungsmethode war 2011 die Laserkoagulation (75%) und 2021 die Anti-VEGF-Therapie (86,1%). Innerhalb der Anti-VEGF-Gruppe wurden 2011 alle Patienten mit Bevacizumab, 2021 alle mit Ranibizumab behandelt. Die Wiederbehandlungsraten waren vergleichbar.
Schlussfolgerungen: Daten aus zwei verschiedenen ROP-Registern können abgeglichen und gemeinsam analysiert werden. Die Analyse zeigt einen Paradigmenwechsel bei den Behandlungsmodalitäten, von vorwiegend Laser zu Anti-VEGF und innerhalb der Anti-VEGF-Gruppe von Bevacizumab zu Ranibizumab. Darüber hinaus gab es im Jahr 2021 einen Trend zu einer früheren Behandlung.