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35. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

30.06. - 01.07.2023, Würzburg

Veränderungen der makulären Gefäßarchitektur bei Morbus Coats in der optischen Kohärenztomographie-Angiographie (OCTA)

Meeting Abstract

  • Jens J. Storp - Münster
  • M. D. Leclaire - Münster
  • J. A. Zimmermann - Münster
  • V. A. Englmaier - Münster
  • F. Albert - Institut für Biometrie und klinische Forschung, Universitätsklinikum Münster
  • S. Al-Nawaiseh - Münster
  • N. Eter - Münster

Retinologische Gesellschaft. 35. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Würzburg, 30.06.-01.07.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23rg06

doi: 10.3205/23rg06, urn:nbn:de:0183-23rg062

Veröffentlicht: 29. Juni 2023

© 2023 Storp et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Jüngste Studien haben die traditionelle Sichtweise in Frage gestellt, die Morbus Coats als eine streng einseitige Entität betrachtet. Das Ziel dieser Arbeit bestand in der Quantifizierung und Beschreibung von Unterschieden in der Kapillararchitektur der Makula in Coats-Augen im Vergleich zu Partneraugen sowie gesunden Kontrollaugen mittels OCTA, um zu klären, ob sich krankheitsassoziierte Veränderungen in der makulären Gefäßarchitektur in beiden Augen betroffener Patienten zeigen.

Methoden: 24 Augen von 12 Patienten mit unilateralem Morbus Coats und 15 Augen von 15 Patienten einer gesunden Kontrollgruppe wurden in diese prospektive Studie aufgenommen. Die Patienten wurden von 01/2022 bis 01/2023 in der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Münster rekrutiert und erhielten makuläre OCTA-Messungen des oberflächlichen (SCP) und tiefen Kapillarplexus (DCP) sowie der Choriocapillaris (CC). Die Flussdichte (FD) und die Parameter der fovealen avaskulären Zone (FAZ) wurden an den Schweregrad der Erkrankung angepasst und zwischen Coats-Augen und Partner-Augen sowie zwischen den Partner-Augen und Kontrollaugen verglichen.

Ergebnisse: Die FD unterschied sich bei keinem der untersuchten Parameter zwischen den Augen von Coats-Patienten und den Kontrollaugen. Der Vergleich der Coats-Augen mit ihren jeweiligen Partner-Augen zeigte, dass die Coats-Erkrankung unabhängig vom Krankheitsstadium mit einer geringeren makulären FD in den oberflächlichen und tiefen Kapillarschichten verbunden war (alle p<0,03). Hinsichtlich der Größe oder Symmetrie der FAZ ergaben sich keine auffälligen Unterschiede.

Schlussfolgerung: Die FD ist bei Augen mit Morbus Coats in der makulären SCP und DCP reduziert. In Anbetracht der jüngsten Debatte über den Phänotyp von Morbus Coats, liefert diese Studie Hinweise gegen eine bilaterale Manifestation der Erkrankung.