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34. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

01.07. - 02.07.2022, Lübeck

DECODE VRL– neue Wege zur Verbesserung und Standardisierung der Gewebsdiagnostik beim vitreoretinalen Lymphom VRL

Meeting Abstract

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  • Vinodh Kakkassery - Lübeck
  • F. Fend - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Tübingen

Retinologische Gesellschaft. 34. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Lübeck, 01.-02.07.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc02.05

doi: 10.3205/22rg10, urn:nbn:de:0183-22rg106

Veröffentlicht: 29. Juni 2022

© 2022 Kakkassery et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das vitreoretinale Lymphom (VRL), aus verschiedenen Gründen auch Maskerade-Syndrom genannt, ist eine seltene, jedoch hochmaligne Erkrankung des Auges. Gerade die Assoziation des VRL zum primären ZNS Lymphom führt zu einer deutlichen Minderung der Lebenszeiterwartung bei Erstdiagnose. Da die klinischen Zeichen doch häufig denen einer Vitritis ähneln, wird die Diagnose oft erst verspätet gestellt und der Therapiebeginn somit verzögert. Auch die Glaskörperbiospie mit anschließender molekularbiologischer Diagnostik muss nicht unbedingt Klarheit schaffen, ob ein VRL vorliegt, da laut der International Primary Central Nervous System Lymphoma Collaboration Group ca. 30% falsch negativ diagnostiziert werden. Neue diagnostische Marker wie MYD88 Mutationen sowie miRNA-Hochregulationen haben jedoch das Potential, diese diagnostische Lücke zu schließen. Ziel des Vortrags ist daher die Vorstellung der Deutschen Krebshilfe-finanzierten DECODE VRL Studie zur Verbesserung und Standardisierung der Gewebsdiagnostik beim VRL.

Methode: Darstellung des Studiendesigns der DECODE VRL Studie mit seinem molekularbiologischen und klinischen Studienarm.

Ergebnisse: Die multizentrische, prospektive Studie vergleicht die bisherige mit der neuen molekularbiologischen Diagnostik und soll im Anschluss eine neue standardisierte Gewebsanalyse beim VRL flächendeckend implementieren. Insgesamt 10 probesammelnde Zentren (Lübeck, Tübingen, Essen, Köln, Freiburg, Hamburg, Halle, Göttingen Münster, Sulzbach, Stuttgart) sowie das Retina.net und die ZNS-Lymphom Studiengruppe der German Lymphoma Alliance sind in die Studie mit eingebunden. Um diese Gewebsanalyseoptionen weiter zu evaluieren, erfolgt eine klinische beobachtende Nachverfolgung der VRL Patient:innen und eine telefonische Nachverfolgung der Vergleichsgruppe Vitritis über 2 Jahre.

Schlussfolgerung: Die DECODE VRL Studie wird weitere Erkenntnisse liefern, die die diagnostische Lücke bei der Gewebsdiagnostik weiter minimieren und hilft, diese weiter flächendeckend zu standardisieren.