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33. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft in Kooperation mit dem 51. Wacker-Kurs

25.06. - 26.06.2021, München (Online-Konferenz)

27-Gauge-Vitrektomie mit intraokularer Antibiose bei akuter postoperativer Endophthalmitis

Meeting Abstract

  • Gernot Rößler - Düsseldorf
  • R. Kowalski - Düsseldorf
  • M. Hild - Düsseldorf
  • C. Rennings - Düsseldorf
  • R. Widder - Düsseldorf

Retinologische Gesellschaft. 33. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. München (digital), 25.-26.06.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21rg45

doi: 10.3205/21rg45, urn:nbn:de:0183-21rg453

Veröffentlicht: 24. Juni 2021

© 2021 Rößler et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die postoperative Endophthalmitis stellt eine der gravierendsten Komplikationen der Intraokularchirurgie dar. Als Therapie der Wahl hat sich in unserem Haus in den letzten Jahren die 27-Gauge-Vitrekomie mit intraokularer Antibiotikagabe durchgesetzt. In einer retrospektiven Fallserie berichten wir über den funktionellen und morphologischen Outcome nach operativer Sanierung.

Methoden: Eingeschlossen wurden 64 Augen von 63 Patienten, die mit einer akuten bakteriellen Endophthalmitis zwischen 2015 und 2020 in unserem Hause notfallmäßig versorgt wurden. Nach Diagnosestellung wurde bei allen Patienten umgehend eine 27-Gauge-Vitrektomie inklusive Probenentnahme und Medikamenteninjektion in den Glaskörperraum durchgeführt. Die postoperative Therapie bestand aus intravenöser und lokaler Antibiotikagabe und systemischen Steroiden. Die Nachbeobachtungszeit betrug im Mittel 19 Wochen. Als Kontrollgruppe dienten 50 Augen, die zwischen 2007 und 2020 mit einer 23-Gauge-Vitrektomie versorgt wurden.

Ergebnisse: In der überwiegenden Anzahl von Fällen (94%) konnte nach erfolgter Operation ein zügiger Rückgang der Entzündungszeichen festgestellt werden. Eine Nachinjektion war in zwei Fällen erforderlich. Bei zwei weiteren Patienten musste eine PVR-Amotio im Verlauf mit Silikonöl versorgt werden. Bei Aufnahme betrug der Visus im Mittel logMAR 1,8 ± 0,4, bei Entlassung logMAR 1,0 ± 0,5 und bei der letzten Kontrolle logMAR 0,6 ± 0,6 (Kontrollgruppe logMAR 0,9 ± 0,8; p = 0,02). Bei den Fällen einer Endophthalmitis ausschließlich nach Kataraktoperation (n = 32) lag die Sehschärfe bei der letzten Kontrolle bei logMAR 0,3 ± 0,4 (Kontrollgruppe logMAR 0,9 ± 0,7; p = 0,001)

Schlussfolgerungen: Die minimalinvasive 27-Gauge-Vitrektomie ermöglicht eine sowohl gründliche als auch schonende operative Sanierung der akuten Endophthalmitis. Unsere Daten zeigen möglicherweise hinsichtlich des funktionellen und anatomischen Outcomes eine Überlegenheit gegenüber der 23-Gauge-Vitrektomie. Dies genauer zu beleuchten, sollte allerdings Ziel weiterführender Untersuchungen sein.