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33. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft in Kooperation mit dem 51. Wacker-Kurs

25.06. - 26.06.2021, München (Online-Konferenz)

Nachweis von SARS-CoV-2-RNA in Retina und Nervus Optikus von verstorbenen COVID-19-Patienten

Meeting Abstract

  • Maria Casagrande - Hamburg
  • A. Fitzek - Institut für Rechtsmedizin (UKE), Hamburg
  • M. Spitzer - Hamburg
  • K. Püschel - Institut für Rechtsmedizin (UKE), Hamburg
  • M. Glatzel - Institut für Neuropathologie (UKE), Hamburg
  • S. Krasemann - Institut für Neuropathologie (UKE), Hamburg
  • M. Aepfelbacher - Institut für Mikrobiologie, Virologie und Hygiene (UKE), Hamburg
  • D. Nörz - Institut für Mikrobiologie, Virologie und Hygiene (UKE), Hamburg
  • M. Lütgehetmann - Institut für Mikrobiologie, Virologie und Hygiene (UKE), Hamburg
  • S. Pfefferle - Institut für Mikrobiologie, Virologie und Hygiene (UKE), Hamburg
  • M. Schultheiss - Hamburg

Retinologische Gesellschaft. 33. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. München (digital), 25.-26.06.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21rg37

doi: 10.3205/21rg37, urn:nbn:de:0183-21rg372

Veröffentlicht: 24. Juni 2021

© 2021 Casagrande et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Ribonukleinsäure (RNA) des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) konnte in humanen Retinabiopsien nachgewiesen werden. Daraufhin wurden in dieser konsekutiven Fallserie Retina(RB)- und Nervus-Optikus(NOB)-Biopsien von Verstorbenen mit nachgewiesener Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) untersucht. Evaluiert wurden virale RNA-Last, mögliche Virusreplikation und Infektiösität.

Patienten und Methoden: Es wurden 14 Augen von 14 verstorbenen COVID-19-Patienten bei der Autopsie enukleiert. Die RB und NOB wurden mittels Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR), Viruskultivierung und Immunhistochemie untersucht. Die SARS-CoV-2-Viruslast in diesen Biopsien wurde verglichen mit den jeweiligen Rachenabstrichen, Glaskörper- und Blutproben.

Ergebnisse: SARS-CoV-2-RNA konnte in 7/14 RB und in 10/13 NOB nachgewiesen werden. Die Kultivierung des Virus, sowie der Spike-Proteinnachweis mittels Immunhistochemie waren nicht möglich. Subgenomische RNA (sgRNA) war jedoch nachweisbar in 40% der RB und 60% der NOB.

Schlussfolgerung: SARS-CoV-2-RNA ist in RB und NOB von verstorbenen COVID-19-Patienten nachweisbar. Der Nachweis von sgRNA könnte auf eine SARS-CoV-2-Infektion des Gewebes hinweisen, da aber die Viruskultivierung und der Proteinnachweis fehlschlugen, scheint eine aktive Infektion unwahrscheinlich.