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Zeitverlauf von Zytokinveränderungen bei retinaler Ischämie
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Veröffentlicht: | 24. Juni 2021 |
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Hintergrund: Neurodegenerative Erkrankungen der Retina, wie diabetische Retinopathie, AMD oder Glaukom, gehen mit ischämischen Prozessen einher. Sowohl die Mechanismen als auch die Progression der Ischämie sind noch unvollständig geklärt. Daher wurde der zeitliche Verlauf der Degeneration nach Ischämie im Tiermodell analysiert. Außerdem wurden die Mikroglia-Aktivierung sowie die daraus resultierende Zytokinexpression und die nachgeschaltete Signalübertragung untersucht.
Methoden: In dieser Studie untersuchten wir Protein- und mRNA-Veränderungen 2, 6, 12 und 24 h sowie 3 und 7 Tage nach Ischämieinduktion (140 mmHg, 60 min). Es wurden u.a. IL-1β, IL-6 und TNF-α in der Retina mittels Immunhistologie (n=7-8/Gruppe) und qRT-PCR (n=5/Gruppe) analysiert. Zusätzlich wurden Photorezeptoren, retinale Ganglienzellen und Gliazellen untersucht.
Ergebnisse: Es zeigte sich eine frühe erhöhte Expression von IL-1β, IL-6 und TNF-α in den Retinae der ischämischen Tiere (p<0,05), die im weiteren Studienverlauf wieder abnahm. Des Weiteren scheinen retinale Ganglienzellen und Zapfen sehr empfindlich gegenüber der Ischämie zu sein. Diese zeigten bereits nach 2 bzw. 12 h einen signifikanten Zelluntergang (p<0,05). Zusätzlich wurde ab 2 h nach Ischämie eine Gliose und Aktivierung von Mikroglia beobachtet (p<0,05).
Schlussfolgerung: Im Tiermodelle induzierte die retinale Ischämie eine starke Degeneration, insbesondere retinale Ganglienzellen, Zapfen-Bipolarzellen und Zapfen reagierten sehr empfindlich. So scheint sich der ischämische Schaden in diesem Modell durch die ganze Retina zu erstrecken. Auch zeigte sich eine frühe Mikroglia-Reaktion und eine Hochregulation pro-inflammatorischer Zytokine.