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Neue therapeutische Optionen für chorioretinale Neovaskularisation
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Veröffentlicht: | 24. Juni 2021 |
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Hintergrund: Retinale Neovaskularisationen als Folge von Entzündungen sind eine Komplikation bei Uveitis. Wir konnten VEGF-produzierende autoreaktive T-Lymphozyten bei experimenteller Uveitis zeigen, die chorioretinale Neovaskularisationen induzieren. Wir haben die Expression von CD146, einem Molekül der endothelialen Tight Junctions und Korezeptor von VEGFR-2 im Auge und den Effekt eines anti-CD146-Antikörpers auf Uveitis und CNV-Formation untersucht.
Methoden: Zur Induktion von Uveitis wurden Lewis-Ratten mit retinalem S-Antigen-Peptid PDSAg immunisiert und anti-CD146 täglich s.c. injiziert. Die Uveitisintensität wurde klinisch und histologisch bestimmt. Zur Untersuchung des Effekts auf CNV-Formation wurde der Antikörper einmalig einen Tag vor Uveitisbeginn in die Vorderkammer injiziert und die Uveitisintensität klinisch und histologisch, die CNV-Bildung nur histologisch beurteilt.
Ergebnisse: In Rattenaugen mit Uveitis wird CD146 in der Choroidea/Choriocapillaris und auf CNV exprimiert, ebenso auf einigen infiltrierenden T- Lymphozyten. Präventive systemische oder intraokulare Injektion von anti-CD146 konnte die intraokulare Entzündung nur marginal abschwächen, während eine einmalige intraokulare Injektion von anti-CD146 vor Uveitisbeginn die CNV-Bildung signifikant reduzierte.
Schlussfolgerungen: Eine einmalige intraokulare anti-CD146-Injektion kann im Rattenmodell der experimentellen Uveitis die pathologische Gefäßneubildung, verursacht von VEGF-produzierenden autoreaktiven T-Zellen, verhindern. CD146 ist somit ein neues therapeutisches Zielmolekül zur Verhinderung von CNV-Bildung im Auge.