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32. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

28.06. - 29.06.2019, Ludwigshafen

25-Gauge Vitrektomie in der Makulachirurgie mit und ohne kombinierter Phakoemulsifikation und Kunstlinsenimplantation

Meeting Abstract

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  • Luise Grajewski - Dessau
  • J. Carstens - Dessau
  • L. Krause - Dessau

Retinologische Gesellschaft. 32. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Ludwigshafen, 28.-29.06.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19rg29

doi: 10.3205/19rg29, urn:nbn:de:0183-19rg293

Veröffentlicht: 5. August 2019

© 2019 Grajewski et al.
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Gliederung

Text

Mit den in den letzten Jahren immer weiterentwickelten Operationsmethoden ist die Makulachirurgie ein zunehmend atraumatischer Eingriff für das Auge geworden. Bei Patienten mit zusätzlicher Linsentrübung bietet sich ein einzeitiges Verfahren mit kombinierter Katarakt- Operation an. Ziel dieser retrospektiven Studie ist es, die funktionellen Ergebnisse und Komplikationen nach elektiver Makulachirurgie mit und ohne kombinierter Phakoemulsifikation und Kunstlinsenimplantation zu erfassen. In diese retrospektive Studie wurden alle Patienten eingeschlossen, die im Zeitraum von 2009 bis 2016 mittels pars- plana- Vitrektomie (ppV; 25 Gauge) an der Makula aufgrund einer epiretinalen Gliose, Makulaforamen oder vitreoretinalen Traktion operiert wurden und eine Nachbeobachtungszeit von mindestens 3 Monaten aufwiesen. Ausgeschlossen wurden Patienten mit einer vorausgegangenen vitreoretinalen Operation. Die Operationen wurden von zwei Operateuren durchgeführt. Anschließend wurden die funktionellen Ergebnisse und mögliche Risikofaktoren sowie aufgetretene Komplikationen erfasst. Ausgewertet wurden insgesamt 800 Augen, von denen 529 (66%) kombiniert mit einer Phakoemulsifikation und Kunstlinsenimplantation mit einer 25 Gauge Pars- plana- Vitrektomie, Membranektomie, ILM- Peeling und SF6-Gas oder Luft operiert wurden. Die mittlere Nachbeobachtungszeit lag bei 17 Monaten. Der mittlere Visus präoperativ betrug 0,32, postoperativ 0,55. Bei 68 phaken Augen erfolgte keine kombinierte Operation mit Phakoemulsifikation und Kunstlinsenimplantation, hiervon benötigten 42 (62%) aufgrund einer Cataracta complicata innerhalb von durchschnittlich 13 Monaten eine Phakoemulsifikation und Kunstlinsenimplantation, 42% sogar innerhalb von 6 Monaten und weniger. Bei den Komplikationen zeigten sich keine Unterschiede zwischen der alleinigen ppV und der kombinierten Operation insbesondere hinsichtlich einer IOL- Dislokation oder Iriscapture. Insgesamt ist die elektive Makulachirurgie sowohl ohne vor allem aber auch mit kombinierter Phakoemulsifikation und Kunstlinsenimplantation ein komplikationsarmes Operationsverfahren. Die Mehrzahl der phaken Patienten entwickelte innerhalb kurzer Zeit eine Cataracta complicata, so dass dies ohne Unterschiede hinsichtlich der Komplikationen für ein kombiniertes Vorgehen spricht.