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Beurteilung des Kontrastsehens von Patienten mit idiopathischem Makulaforamen bzw. vitreomakulärer Traktion 6 Monate nach Injektion von Ocriplasmin
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Veröffentlicht: | 5. August 2019 |
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Hintergrund: Ocriplasmin ist bei entsprechender Selektion der Patienten zur Therapie einer vitreomakulären Traktion (VMT) bzw. kleiner Makulaforamina zugelassen. Dabei geht die anatomische Entwicklung zumeist auch mit einer Funktionsverbesserung einher. Uns interessierte, ob sich die Injektion auch auf das Kontrastsehen auswirkt.
Methoden: Wir rekrutierten 20 konsekutive Patienten (16 weiblich, 4 männlich, 11 mit VMT und 9 mit Makulaforamen). Die Untersuchungen erfolgten prospektiv unmittelbar präoperativ, nach 1 Woche, 4 Wochen und 6 Monaten. Dabei wurde neben der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) und dem OCT-Befund das Kontrastsehen mittels Bailey-Lovie-Chart und bei einer Teilpopulation (8 Patienten) auch mit dem Freiburg-Visual-Acuity-&-Contrast-Test (FrACT). 1 Patient musste unmittelbar vor der Injektion aus der Studie ausgeschlossen werden.
Ergebnisse: 13 der nachbeobachteten 19 Patienten (68,4 %) wiesen OCT-morphologisch 6 Monate nach der Injektion eine Ablösung der traktiven Verbindungen zwischen Retina und Glaskörper auf, bei 3 Patienten persistierte die Traktion und bei 5 Patienten (3 davon mit Makulaforamina) wurde sekundär eine Vitrektomie durchgeführt. Der mittlere Visus stieg signifikant von 0,36 logMAR präoperativ auf 0,28 logMAR nach 4 Wochen bzw. 0,17 logMAR in der Abschlussuntersuchung an. Bei 3 der 19 Patienten wurde vorübergehend ein neu reduziertes Kontrastsehen mit der Bailey-Lovie-Chart nachgewiesen. Mittels FrACT wurde nach einer Woche (logCSWeber von 1,40) sowie in der Abschlussuntersuchung (logCSWeber von 1,51) jeweils ein verbessertes Kontrastsehen gegenüber der Eingangsuntersuchung (logCSWeber von 1,10) ermittelt.
Schlussfolgerung: In unserem Kollektiv haben wir nach der Injektion von Ocriplasmin eine Verbesserung des Visus, sowie des ermittelten Kontrastsehens (FrACT) beobachtet werden. Diese Ergebnisse unterlagen jedoch einer starken Streuung, so dass zumindest postuliert werden kann, dass Ocriplasmin nicht zu einem verminderten Kontrastsehen führt.