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Unerwünschte Ereignisse nach Implantation des ARGUS-II-Netzhautstimulators
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Veröffentlicht: | 5. August 2019 |
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Hintergrund: Degenerative Netzhauterkrankungen, wie z.B. Retinitis pigmentosa führen im Krankheitsverlauf zu Einbußen des Sehens bis zur Erblindung. Bis heute ist die Behandlung dieser Erkrankungen limitiert und schwierig. Eine Therapieoption später Krankheitsstadien ist die Implantation von Netzhautstimulatoren, wie dem ARGUS-II Retinaprothesensystem (Second Sight Medical Products, Sylmar, CA, USA), welches CE und FDA zertifiziert ist. Die Implantation eines solchen Systems ist komplex, und birgt eigene Risiken im postoperativen Verlauf. Die vorliegende Studie beleuchtet diese.
Methoden: Die Implantation des ARGUS-II-Systems besteht aus der Befestigung der energieempfangenden Spule und Elektronik auf der Sklera mittels Gummiband, ähnlich einer Buckelchirurgie, sowie der Fixation des intraokulären Multielektrodenarrays nach vollständiger Vitrektomie und großer Verbindungssklerotomie. Das Array wird auf dem hinteren Netzhautpol mit einem Titannagel fixiert. Die außen liegenden Anteile werden dann mit biologischem Material gedeckt.
Ergebnisse: Postoperative Endophthalmitiden, Hypotonien und Netzhautablösungen stellen die schwersten Zwischenfälle dar. Im Verlauf der Studie konnte durch verbesserte Operationstechniken, und Änderungen am Implantat die Zahl einiger schwerer Folgeereignisse gesenkt werden, anderer, wie z.B. Bindehauterosiones und Glaskörperblutungen jedoch noch nicht.
Schlussfolgerung: Mit weltweit über 350 implantierten ARGUS-II-Systemen, davon ca. 40 in Deutschland, sind viele wertvolle Informationen in diesem neuen Feld der vitreoretinalen Chirurgie gesammelt worden. Trotz Auftreten unerwünschte Folgen nach Implantation zeichnet sich eine weitere Reduktion dieser bei gleichzeitiger Verbesserung der Implantationstechnik, sowie des Implantates selber, ab.