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Klinisch-pathologischer Vergleich von idiopathischen und traumatischen Makulaforamina
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Veröffentlicht: | 5. August 2019 |
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Hintergrund: Ziel war es, Charakteristika der vitreomakulären Grenzzone traumatischer und idiopathischer Makulaforamina mittels Immunfluoreszenz und Eletronenmikroskopie zu vergleichen und mit klinischen Daten zu korrelieren.
Material und Methoden: Für diese immunhistochemische und ultrastrukturelle Analyse wurden makuläre innere Grenzmembranen (engl.: inner limiting membrane, ILM) aus 9 Augen mit traumatischen Makulaforamina (engl.: traumatic macular hole, TMH) und aus 6 Augen mit idiopathischen Makulaforamina (engl.: idiopathic macular hole, IMH) mittels einer pars-plana Vitrektomie entfernt. Alle Präparate wurden für die Elektronenmikroskopie aufgearbeitet. 4 Präparate der TMH und 6 Präparate mit IMH wurden zusätzlich mittels Flachpräparation für Phasenkontrast-, Interferenz- und Fluoreszenzmikroskopie aufbereitet. Hierfür nutzten wir 3 verschiedene primäre Antikörper: anti-IBA-1 (Mikroglia), anti-Glutamin Synthetase (Astrozyten, Müllerzellen) und anti-Vimentin (Astrozyten, Müllerzellen). Zugehörige klinische Daten wurden retrospektiv ausgewertet.
Ergebnisse: In Augen mit TMH konnten nur wenige, einzelne Zellen auf der vitrealen Seite der ILM nachgewiesen werden. Diese Zellen zeigten vor allem eine starke Immunreaktion mit dem Mikrogliamarker anti-IBA-1.Zudem ergaben 2 von 4 Augen mit TMH eine positive Reaktion auf anti-Vimentin. Augen mit IMH enthielten deutlich mehr Zellen auf der vitrealen Seite der ILM, welche sowohl als Mono- als auch Multilayer angeordnet waren. Auch bei IMH konnten positive Reaktionen mit anti-IBA-1 und anti-Vimentin gezeigt werden. Die Reaktion mit anti-Glutamin Synthetase fiel sowohl für TMH als auch IMH negativ aus. Die Transmissionselektronenmikroskopie ergab sowohl bei TMH als auch bei IMH die Anwesenheit von Mikroglia- und Makrogliazellen in der vitreoretinalen Grenzzone.
Schlussfolgerungen: Mikrogliazellen stellen möglicherweise die ersten zellulären Akteure im Bereich der vitreomakulären Grenzzone nach der Entstehung eines traumatischen fovealen Defektes dar. Zudem legen unsere Forschungen die Vermutung nahe, dass Mikrogliazellen auch bei der Entstehung erpiretinaler Membranen im Rahmen idiopathischer Makulaforamina eine herausragende Rolle spielen. Wir empfehlen Mikrogliamarkern in künftigen Untersuchungen mehr Beachtung zu schenken, da ihre Rolle bis dato unterschätzt zu sein scheint.