gms | German Medical Science

32. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

28.06. - 29.06.2019, Ludwigshafen

Großes Makulaforamen – Immer eine schlechte Prognose?

Meeting Abstract

  • Julia Klein - München
  • N. Bleidießl - München
  • J. Klaas - München
  • N. Feucht - München
  • A. Nasseri - München
  • C.P. Lohmann - München
  • M. Maier - München

Retinologische Gesellschaft. 32. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Ludwigshafen, 28.-29.06.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19rg06

doi: 10.3205/19rg06, urn:nbn:de:0183-19rg064

Veröffentlicht: 5. August 2019

© 2019 Klein et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: In zahlreichen Studien konnte ein präoperativ großes Makulaforamen (MF) (>400µm) als negativer prognostischer Faktor in Bezug auf postoperativen Visus und Verschlussrate identifiziert werden. Zum Vergleich des postoperativen Verlaufs bei kleinem, bzw. mittelgroßem, und großem MF wurde eine retrospektive Beobachtungsstudie durchgeführt.

Methoden: 45 konsekutive Patienten mit MF wurden mittels Vitrektomie, ILM-Membranpeeling (MP) und Gastamponade (C3F8, 12%) versorgt. Bei 30 der 45 Patienten lag ein großes MF vor (Apertur im Mittel 408,4 µm, SD=157,5 µm). Bei diesen Patienten wurde die sogenannte Inverted-Flap-Technik durchgeführt. Ein ILM-Rest wird dabei am Foramenrand belassen und anschließend umgeklappt auf dem MF positioniert. 15 der 45 konsekutiven Patienten zeigten ein mittelgroßes oder kleines MF (Apertur im Mittel 287,4 µm, SD=104,9 µm). Der bestkorrigierte Visus (BCVA) wurde postoperativ erfasst und mittels t-Test für unabhängige Stichproben verglichen. Die prä- und postoperative Netzhautmorphologie wurde im SD-OCT erfasst.

Ergebnisse: Die postoperative Verschlussrate betrug 100% in beiden Gruppen. Der Ausgangsvisus (p=0,03) sowie der postoperative BCVA nach einem Monat war signifikant besser in der Gruppe mit kleinem und mittelgroßem MF (p=0,001). Der postoperative Visus nach sechs Monaten zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen mehr (p=0,24). Die externe limitierende Membran (ELM) zeigte vor den Photorezeptoraußensegmenten (Outer Segments) und der ellipsoiden Zone (EZ) als erste äußere Netzhautschicht eine Re-Integrität postoperativ.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass es mit Hilfe der Inverted-Flap-Technik möglich ist, für Patienten mit großem MF nach sechs Monaten ein ähnliches postoperatives morphologisches und funktionelles Visusergebnis zur erreichen, wie für Patienten mit kleinem und mittelgroßem MF.