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Der vitreoretinale und vitreopapilläre Übergang beim durchgreifenden Makulaforamen und bei epiretinaler Membran – eine SD-OCT basierte Untersuchung
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Veröffentlicht: | 22. Juni 2017 |
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Hintergrund: Das Ziel dieser SD-OCT-basierten Untersuchung war es, die retinale Mikrostruktur bei durchgreifendem Makulaforamen (FTMH) und insbesondere die Häufigkeit der vitreopapillären Adhäsion beim FTMH bzw. bei epiretinaler Membran (ERM) zu evaluieren.
Methoden: Der vitreomakuläre Übergang von insgesamt 148 Augen mit FTMH oder ERM wurde im SD-OCT bezüglich des Vorliegens einer vitreopapillären Adhäsion (VPA) untersucht.
Es wurden 88 Augen mit FTMH eingeschlossen. Davon waren 34 mit und 54 ohne eine zusätzliche vitreomakuläre Traktion (VMT). Außerdem untersuchten wir 60 Augen mit ERM, wovon 9 Augen mit und 51 Augen ohne VMT waren.
Wir evaluierten den vitreoretinalen Übergang an der Fovea und am hinteren Pol auf weitere exzentrisch liegende Adhäsionen. Hierzu werteten wir jeweils einen Volumen-Scan, einen Stern-Scan und einen hochauflösenden, longitudinalen Einzel-Scan im SD-OCT aus.
Ergebnisse: Die 34 Augen mit durchgreifendem Makulaforamen und VMT zeigten alle eine VPA (100%). Von den 54 Augen mit durchgreifendem Makulaforamen ohne VMT zeigten 32 Augen (59,26%) eine VPA. War jedoch ein Operculum vorhanden (Subgruppe: FTMH + Operculum, 22 Augen), zeigten 21 von 22 Augen (95,45%) eine VPA. Bei 22 der 54 Augen (40,74%) mit durchgreifendem Makulaforamen ohne vitreomakuläre Traktion lag die hintere Glaskörpergrenze außerhalb des Detektionsfeldes des SD-OCT Von den 51 Augen mit ERM ohne VMT zeigten 5 Augen eine VPA (9,8%).
Wohingegen alle 9 Augen mit ERM und VMT eine VPA (100%) aufwiesen.
Schlussfolgerungen: Eine vitreopapilläre Adhäsion war sehr häufig in Augen mit durchgreifendem Makulaforamen vorhanden. In Augen mit epiretinaler Membran war eine VPA dagegen selten.
Dies könnte hinsichtlich der Pathogenese, insbesondere der Progression von Makulaforamina von Bedeutung sein. Weitere Studien sind erforderlich, um neben der vitreopapillären Adhäsion weitere Faktoren wie exzentrisch-lokalisierte vitreoretinale Adhäsionen und den Grad der Glaskörperdestruktion als mögliche pathogenetische Einflüsse besser verstehen zu können.