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30. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

23.06. - 24.06.2017, Stuttgart

Suprachoroidale Hydrogelplombe – eine neue minimal-invasive Technik zur Behandlung der rhegmatogenen Netzhautablösung

Meeting Abstract

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  • Peter Szurman - Augenklinik, Knappschaftsklinikum Sulzbach/Saar

Retinologische Gesellschaft. 30. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Stuttgart, 23.-24.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rg18

doi: 10.3205/17rg18, urn:nbn:de:0183-17rg182

Veröffentlicht: 22. Juni 2017

© 2017 Szurman.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Vorgestellt werden Technik und Ergebnisse einer neuen suprachoroidalen „internen“ Buckeltechnik zur Behandlung der rhegmatogenen Netzhautablösung unter Verwendung einerinjizierten Hydrogelplombe im suprachoroidalen Raum.

Patienten und Methode: In dieser interventionellen, von der Ethikkommission genehmigten Studie wurden Patienten mit rhegmatogener Netzhautablösung eingeschlossen, die mit einer suprachoroidalen Hydrogel-Plombe versorgt wurden. Dabei wurde entweder quervernetztes Kollagen (Ologen, Dahlhausen), quervernetzte Hyaluronsäure (Healaflow, Aptissen) oder nicht-vernetzte Hyaluronsäure (Healon GV, AMO) in den suprachoroidalen Raum implantiert bzw. injiziert.Die Hydrogel-Plombe wurde entweder als “non-vitrectomizing” Prozedur allein oder mit einer zusätzlichen Vitrektomie durchgeführt.In allen Fällen konnte das Netzhautforamen ab-interno identifiziert werden unter Verwendung von Endolicht und Weitwinkeloptik mit oder ohne Vitrektomie. Anschließend wurde der suprachoroidalen Raum über einen kleinen Skleraschnitt eröffnet und das Hydrogel unter direkter Visualisierung genau unter dem Foramen im suprachoroidalen Raum platziert.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 14 Patienten behandelt, 10 mit und 4 ohne zusätzliche Vitrektomie. In allen Fällen konnte das Netzhautforamen mit der suprachoroidalen Hydrogelplombe vollständig aufgebuckelt werden. Die Fixation erfolgte entweder durch intraoperative (n=12) oder postoperative (n=2) Laserkoagulation. Dabei wurde entweder ein quervernetztes Kollagenimplantat (n=4), quervernetzte (n=2) oder nicht-vernetzte Hyaluronsäure (n=8) verwendet. Vier Wochen postoperativ lag die Netzhaut in allen Augen an. Bis auf eine kleine selbstlimitierende Blutung im Bereich der Sklera wurden keine Komplikationen beobachtet, insbesondere keine Blutungen oder Verletzungen der Aderhaut.

Schlussfolgerung: Die suprachoroidalen Platzierung einer Hydrogelplombe scheint ein einfaches, minimal-invasives und effektives Behandlungsverfahren zur Behandlung der Netzhautablösung zu sein. Die vorgestellte neue Technik vereint die Vorteile beider bisheriger Ansätze: Der Buckelchirurgie und der Vitrektomie. Die direkte Visualisierung mit Weitwinkel-Lupensystem und Endolicht erlaubt die exakte Platzierung des suprachoroidalen Buckels unter dem Foramen und kann auch unter den Muskelansätzen durchgeführt werden. Die Technik kann entweder als zusätzlicher Buckel während der Vitrektomie oder als Linsen-schonende 'non-vitrectomizing' Prozedur durchgeführt werden.