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30. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

23.06. - 24.06.2017, Stuttgart

Angiogenese und Entzündungsfaktoren im Laser-Mausmodell für retinale Venenverschlüsse

Meeting Abstract

  • David Conrad - Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • G. Martin - Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • B. Grundel - Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • A. Stahl - Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • C. Lange - Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • G. Schlunck - Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • H. Agostini - Universitäts-Augenklinik Freiburg

Retinologische Gesellschaft. 30. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Stuttgart, 23.-24.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rg12

doi: 10.3205/17rg12, urn:nbn:de:0183-17rg126

Veröffentlicht: 22. Juni 2017

© 2017 Conrad et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Um die Effekte von retinalen Venenverschlüssen zu studieren, stehen mehrere Tiermodelle zur Verfügung. Laser-induzierte Venenverschlüsse wurden vor allem an Schweinen, Kaninchen und Ratten untersucht. Obwohl Mäuse als Versuchstiere attraktiv sind, weil es viele Mutanten gibt, die Haltung einfach ist und sie eine kurze Generationsfolge haben, wurden sie bisher im Laser-induzierten Venenverschlussmodell kaum untersucht.

Methoden: In C57Bl/6J-Mäusen wurden Venenverschlüsse durch Lasern mit einem Diodenlaser erzielt. Während im einen Auge jeder Maus die Venen verschlossen wurden, erhielt das andere Auge als Kontrolle eine entsprechende Laserung im Bereich zwischen den großen retinalen Gefässen. Eine Gruppe ungelaserter Augen diente zum Vergleich. Untersucht wurden Fundus, Histologie, Ausprägung der Hypoxie und die retinale Genexpression mittels qPCR and RNAseq in einem Zeitrahmen bis zu 8 Tagen nach Laserung.

Ergebnisse: Retinale Venen der Maus können farbstoffunterstützt verschlossen werden. Die Verschlüsse hielten teilweise über die gesamte Versuchsdauer an. Hypoxie war bis zu 5 Tage nach Laserung zu sehen mit einem Maximum an Tag 2 und 3. Eine große Ödemfläche war im Fundus der gelaserten Augen zu sehen, sowohl bei den verschlussgelaserten als auch bei den kontrollgelaserten Augen. Entsprechend wurden bei der Genexpression vor allem Gene, die mit Entzündung oder Zellschädigung im Zusammenhang stehen, hochreguliert, wobei der Unterschied zwischen verschlussgelaserten und kontrollgelaserten Augen klein war, anders als im Vergleich zu ungelaserten Augen, wo der Effekt groß war. In einer ontologischen Analyse unterschieden sich Angiogenesefaktoren kaum, und Hypoxie-abhängige Faktoren reagierten ebenfalls nur wenig.

Schlussfolgerungen: Aufgrund des dominierenden Laserschadens ist das Laser-induzierte Venenverschluss-Mausmodell zwar für Entzündungsreaktionen, nicht aber für die Untersuchung der Angiogenese geeignet. Dies unterstreicht den Stellenwert einer kontrollgelaserten Untersuchungsgruppe in diesem Verschlussmodell bei Fragen zur retinalen Hypoxie und Gefäßbiologie.