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30. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

23.06. - 24.06.2017, Stuttgart

„Real-life“ Daten zu Injektionsfrequenz und Visusergebnis bei nAMD 2009–2015

Meeting Abstract

  • Thomas Wecker - Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • B. Grundel - Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • M. Stech - Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • C. Lange - Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • H. Agostini - Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • D. Böhringer - Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • A. Stahl - Universitäts-Augenklinik Freiburg

Retinologische Gesellschaft. 30. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Stuttgart, 23.-24.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rg03

doi: 10.3205/17rg03, urn:nbn:de:0183-17rg030

Veröffentlicht: 22. Juni 2017

© 2017 Wecker et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Im Jahr 2005 wurden Wirkstoffe mit Aktivität gegen vascular endothelial growth factor (VEGF) in die Therapie der neovaskulären altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD) eingeführt. Seither hat sich in zahlreichen Studien gezeigt, dass eine hohe Injektionsfrequenz mit einem besseren Visusergebnis der Patienten vergesellschaftet ist. Diese Erkenntnis wurde sowohl in den entsprechenden Leitlinien der Fachgesellschaften als auch in der täglichen klinischen Praxis berücksichtigt.

Methoden: Um den Einfluss eines geänderten Injektionsverhaltens auf das Visusergebnis der Patienten zu untersuchen, wurde eine monozentrische retrospektive Untersuchung durchgeführt. Hierzu wurden alle an der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg in den Jahren 2009 – 2015 wegen nAMD mit intravitrealen operativen Medikamenteneingaben (IVOM) behandelten Patienten eingeschlossen. Voraussetzung für den Einschluss war das Vorliegen von Verlaufsdaten von mindestens einem Jahr nach Injektionsbeginn. Alle Patienten wurden nach einem pro re nata (PRN) Schema behandelt.

Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum zeigt sich ein deutlicher Anstieg der verabreichten Injektionen (sowohl im ersten, als auch – sofern zutreffend – in den folgenden Behandlungsjahren). Lag die mediane Anzahl der Injektionen im Jahr 2009 noch bei 5/Jahr, so stieg diese bis zum Jahr 2015 auf 8 Injektionen/Jahr an. Noch ausgeprägter zeigte sich dieser Effekt in den Folgejahren: Während im zweiten Behandlungsjahr bei 2009 erstmals behandelten Patienten im Median keine Injektionen mehr verabreicht wurden, stieg diese Zahl für die Gruppe der 2015 erstinjizierten Patienten auf 7 Injektionen/Jahr an. Der Anteil der Patienten, die nach Ende des ersten Behandlungsjahres einen stabilen oder gebesserten Visus (definiert als Buchstabengewinn oder -verlust von weniger als 15 Buchstaben) zeigten, stieg von 75% im Jahr 2009 auf 85% im Jahr 2015 an.

Zusammenfassung: In den von uns untersuchten „real-life“ Daten zur Änderung der Injektionshäufigkeiten seit 2009 zeigt sich eine deutliche Zunahme der applizierten Injektionen je Behandlungsjahr. Diese Steigerung der Injektionsfrequenz war assoziiert mit einer moderaten Verbesserung des Visusergebnisses.