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29. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

17. - 18.06.2016, Berlin

Wirkung von Aflibercept (Eylea®) auf den retinalen Gefäßdurchmesser bei Patienten mit diabetischem Makulaödem

Meeting Abstract

  • Argyrios Chronopoulos - Universitäts-Augenklinik Genf, Schweiz
  • A. Consigli - Universitäts-Augenklinik Genf, Schweiz
  • D. Roquelaure - Universitäts-Augenklinik Genf, Schweiz
  • G. Thumann - Universitäts-Augenklinik Genf, Schweiz

Retinologische Gesellschaft. 29. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Berlin, 17.-18.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16rg71

doi: 10.3205/16rg71, urn:nbn:de:0183-16rg711

Veröffentlicht: 16. Juni 2016

© 2016 Chronopoulos et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In der frühen Phase der diabetischen Retinopathie (DR) kommt es zu einer subklinischen Erweiterung der retinalen Gefäße, die in Verbindung mit Veränderungen der Blut-Retina-Schranke, unabhängig vom klinischen Stadium der DR, zur Entstehung des diabetischen Makulaödems (DMÖ) beitragen kann. Ziel dieser prospektiven Analyse ist die Untersuchung der Wirkung von intravitrealem Aflibercept auf das retinale Gefäßkaliber bei Patienten mit DMÖ sowie eine Korrelation dessen mit dem Therapieansprechen.

Methoden: 9 behandlungsnaive Patienten mit DMÖ (Gruppe 1) wurden während der „loading phase“ (3 Monate) mit intravitrealem Aflibercept untersucht. Parallel dazu wurde das retinale Gefäßkaliber von 9 Patienten (Gruppe 2) mit DR ohne DMÖ erfasst. Bei allen Patienten wurde eine statische retinale Gefäßanalyse (RVA, Imedos©, Jena, Deutschland), eine optische Kohärenztomographie (OCT) (Spectralis©, Heidelberg Engineering, Heidelberg, Deutschland) sowie systemische Blutdruck- und HbA1c-Messungen durchgeführt.

Ergebnisse: Vor Behandlungsbeginn zeigte sich eine signifikante retinale Gefäßerweiterung in der Behandlungsgruppe im Vergleich zur Gruppe 2 (p <0,05 für Arterien, p <0,005 für Venen). Unter Therapie kam es zur signifikanten Verringerung des retinalen Gefäßdurchmessers (p <0,05 für Arterien und Venen) sowie zur signifikanten Ödemverbesserung (p <0,05). Diese korrelierte schwach positiv mit der Arterienverengung. Das Zentralarterienäquivalent (CRAE) zeigte eine ebenfalls signifikante Vasokonstriktion (p <0,05) unter Aflibercept. In einem einzigen Fall kam es unter Therapie sowohl zur Gefäßerweiterung als auch zur Makulaödemzunahme. Interessanterweise blieben am Ende der „loading phase“ die Venen der Behandlungsgruppe weiterhin signifikant erweitert, wohingegen das Arterienkaliber sich vergleichbar in beiden Gruppen zeigte.

Schlussfolgerung: Unsere Daten bei Patienten mit DMÖ deuten auf eine mögliche Korrelation zwischen Makulaödemverbesserung unter anti-VEGF-Therapie und Reduktion des Arterienkalibers auf ein dem der Patienten mit minimaler DR ohne DMÖ vergleichbares Niveau hin. Weitere Studien an einer größeren Patientenkohorte könnten die genaue Korrelation zwischen retinalem Gefäßdurchmesser und Makulaödementwicklung eruieren sowie “non-responder” definieren.