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28. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

26. - 27.06.2015, Göttingen

Neue Darstellungsoption bei vaskulären retinalen Erkrankungen mit nicht-invasiver Angio-OCT

Meeting Abstract

  • G. Spital - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital Münster
  • A. Lommatzsch - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital Münster
  • B. Heimes - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital Münster
  • M. Gutfleisch - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital Münster
  • D. Pauleikhoff - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital Münster

Retinologische Gesellschaft. 28. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Göttingen, 26.-27.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rg06

doi: 10.3205/15rg06, urn:nbn:de:0183-15rg066

Veröffentlicht: 23. Juni 2015

© 2015 Spital et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Im Gegensatz zur Fluoreszenzangiographie bietet die Angio-OCT die Möglichkeit eine Perfusionsdarstellung der Netzhaut ohne Injektion, also nicht invasiv durchzuführen. Besonders bei vaskulären retinalen Erkrankungen, wie Diabetischer Retinopathie oder venösen Verschlüssen (RVV) oder erscheint dieses neue Diagnostik-Verfahren besonders vielversprechend. Die vorliegende Untersuchung soll daher einen ersten Eindruck der Darstellungsmöglichkeiten des neuen Diagnostikums bei diesen Krankheitsbildern im Vergleich zu bereits etablierten Bildgebungsverfahren geben.

Methode: Wir erhoben retrospektiv Daten von 10 Augen mit klinischer Diagnose einer DR oder eines RVV. Jeweils wurde eine Fluoreszenzangiographie, ein Fundusfoto, ein Spectral Domain OCT (Spectralis, Heidelberg Engineering, Heidelberg) und Angio OCT (Angiovue, Optovue, Fremont CA, USA) zusätzlich zur klinischen Untersuchung mit Funduskopie durchgeführt und die Befunde der Verfahren miteinander verglichen.

Ergebnisse: Es fand sich eine gute Vergleichbarkeit zwischen den fluoreszenzangiographischen Befunden und dem Angio OCT. Minderperfundierte Areale waren in den meisten Fällen mit beiden Diagnostika abzugrenzen. Auch Shunts und IRMAS waren in beiden Verfahren darzustellen. Mikroaneurysmata (Mas) waren unterschiedlich gut mit den verschiedenen Verfahren abgrenzbar. Dadurch, dass Leckagen im Angio OCT nicht dargestellt werden, ließ sich die Vaskularisation einer Proliferation detaillierter zeigen.

Schlussfolgerungen: Der Diagnostik vaskulärer retinaler Erkrankungen kommt eine besondere Bedeutung zu. Mittels Angio-OCT kann nun auch nicht invasiv die retinale Perfusion nicht nur des oberflächigen, sondern auch des tiefen Gefäßplexus gut dargestellt werden. Zentrale Ischämieareale werden sehr gut erkannt. Schrankenstörungen und periphere Veränderungen sind im Gegensatz zur klassischen Fluoreszenzangiographie dagegen mit Angio OCT nicht darstellbar. Die genaue Rolle der Angio OCT z.B. für das Therapiemonitoring makulärer Ödeme gilt es in longitudinalen Studien nun zu untersuchen.