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Aufnahme und Transport von IgGs in das retinale Pigmentepithel
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Veröffentlicht: | 12. Juni 2014 |
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Hintergrund: Die derzeitige Therapie der exudativen altersabhängigen Makuladegeneration besteht in der Gabe von Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF)-Antagonisten. Die Aufnahme des VEGF-Antagonisten Bevacizumab in das retinale Pigmentepithel (RPE) konnte schon mehrfach gezeigt werden. In dieser Studie wurde untersucht, ob es sich bei der Aufnahme von Bevacizumab um einen Mechanismus handelt, der auf andere Immunglobuline bzw. Fc Fragment tragende Moleküle übertragbar ist. Zusätzlich wurde die Beteiligung des neonatalen Fc-Rezeptors (FcRn) an den Transport durch die Zelle überprüft.
Methoden: Für die jeweiligen Versuche wurden ARPE-19 Zellen und primäres porcines RPE mit 250 µg/ml Bevacizumab, 250 µg/ml Rituximab oder 500 µg/ml Aflibercept für unterschiedliche Zeiträume stimuliert. Die Aufnahme der Antikörper wurde durch Western-Blot und Immunzytochemie überprüft. Eine Analyse der Lokalisation der eingesetzten VEGF Antagonisten innerhalb der Zelle fand mittels fraktionierender Lyse statt. Eine Beteiligung der Fc-Rezeptor an der Aufnahme der VEGF-Antagonisten wurde durch eine Inhibition mit Tyrosinkinaseinhibitoren untersucht. Zusätzlich wurde FcRn und IgG gefärbt um eine mögliche Kolokalisation mittels mikroskopischer Analyse sichtbar zu machen.
Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden dass alle drei untersuchten VEGF-Antagonisten von den RPE- Zellen aufgenommen werden. Jedoch unterscheidet sich das Aufnahmemuster. Während Bevacizumab 7 Tage als netzartige Struktur nachweisbar ist, verliert sich diese Struktur bei einer Stimulation mit Aflibercept oder Rituximab nach Tag 3. Diese Antikörper sind dann nur noch in vereinzelten Zellen sichtbar. Eine Lokalisation in der Membran konnte für alle VEGF-Antagonisten nachgewiesen werden. Auch werden alle drei VEGF-Antagonisten trotz Inhibition der Tyrosinkinasen in die Zelle aufgenommen. Eine Kolokalisation zwischen FcRn und IgG war bei allen drei Antagonisten statt, jedoch war diese bei Aflibercept am stärksten, bei Rituximab am schwächsten ausgeprägt.
Schlussfolgerungen: Auch wenn die drei getesteten VEGF-Antagonisten von den RPE-Zellen aufgenommen werden, so können dennoch Unterschiede nach einem längerem Zeitraum und bei dem Transport innerhalb der Zelle festgestellt werden, was auf differentielle intrazelluläre Prozesse hindeutet.