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27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

13. - 14.06.2014, Düsseldorf

Auswirkungen der intravitrealen Ranibizumab (Lucentis®)-Therapie auf den systemischen VEGF-Spiegel

Meeting Abstract

  • Birthe Stemplewitz - Universitäts-Augenklinik Hamburg
  • C. Skevas - Universitäts-Augenklinik Hamburg
  • L. Wagenfeld - Universitäts-Augenklinik Hamburg
  • G. Richard - Universitäts-Augenklinik Hamburg
  • M. Berna-Thill - Luxemburg/LU

Retinologische Gesellschaft. 27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Düsseldorf, 13.-14.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rg34

doi: 10.3205/14rg34, urn:nbn:de:0183-14rg348

Veröffentlicht: 12. Juni 2014

© 2014 Stemplewitz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die intravitreale anti-VEGF Therapie ist der Goldstandard in der Behandlung verschiedener retinaler Erkrankungen wie der feuchten altersbedingten Makuladegeneration (nvAMD), des diabetischen Makulaödems (DMÖ) und des Makulaödems nach retinalem Venenverschluss (MÖRVV). Eine systemische VEGF Inhibition wird dabei als mögliches Risiko diskutiert. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen der intravitrealem Ranibizumabgabe auf das systemische VEGF-Level zu messen und mit dem individuellen Therapierfolg zu korrelieren.

Methoden: Es wurden 79 Patienten mit mindestens 3 Monaten unbehandelter nvAMD, DMÖ oder MÖRVV eingeschlossen. Vor jeder der drei Ranibizumab-Injektionen sowie 4 Wochen nach der letzten Gabe wurden VEGF-Werte im Blutplasma per enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA) bestimmt. Der klinische Verlauf der Patienten wurde mindestens 6 Monate nachverfolgt und die Patienten nach ihrem weiteren Therapiebedarf gruppiert (sofort, innerhalb von 3 Monaten, kein weiterer Bedarf). Bei hohen interindividuellen Schwankungen der absoluten Werte wurden diese auf den Ausgangswert normalisiert und die Abweichungen in Prozent angegeben.

Ergebnisse: Die systemischen VEGF-Werte aller Patienten zeigten sich im Vergleich zum Ausgangswert insgesamt stabil mit Abweichungen von 4,8% +/- 5,2 (Mittelwert +/- SEM) (nach der 1. Injektion), -3,0% +/- 3,5 (nach der 2. Injektion) und -0,2% +/- 4,1 (nach der 3. Injektion). In einer ANOVA zeigten sich keine signifikanten Unterschiede. Auch zwischen den Gruppen mit unterschiedlichem Therapiebedarf bestand keine Differenz.

Schlussfolgerungen: VEGF-Werte im Blutplasma werden bei Patienten unter intravitrealer Ranibizumabtherapie kaum beeinflusst (leicht fallende Tendenz ohne Signifikanz). In einem Patientenkollektiv aus dem klinischen Alltag zeigten sich die VEGF-Plasmawerte vor Therapiebeginn nicht als Biomarker für den dauerhaften Erfolg oder Misserfolg der Anti-VEGF-Therapie geeignet.