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Zystoide Strukturen im SD-OCT entstehen im Degenerationsverlauf bei Retinitis pigmentosa – Ergebnisse einer 2-jährigen longitudinalen Untersuchung an 60 Patienten
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Veröffentlicht: | 12. Juni 2014 |
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Im Verlauf einer Studie zur Elektrostimulation als neues therapeutisches Mittel bei Retinitis pigmentosa wurden bei 60 Patienten über 2 Jahre longitudinal jeweils mind. 9 SD-OCT-Untersuchungen durchgeführt. Bei 25 Patienten zeigten sich zystoide Strukturen in der Netzhaut. Der Durchmesser dieser Strukturen betrug 30-200 µm, bei einer Fläche von bis zu 0.02 mm². Die Strukturen fanden sich in der inneren und äußeren Körnerschicht der Netzhaut. Bei 11 Patienten fanden sich diese Pseudozysten über den gesamten Studienverlauf in jedoch variierenden Größen. Bei 14 Patienten entstanden diese Strukturen neu und verschwanden mehrere Male im Verlauf. In diesen Patienten zeigten sich diese Strukturen für ca. 6-12 Wochen. Die Strukturen wurden in 14 stimulierten und in 24 nicht stimulierten Augen gesehen. Ein Zusammenhang mit der Elektrostimulation bestand nicht (Chi2-Test). – In einer der größten longitudinalen Studien mit SD-OCT bei Retinitis pigmentosa haben wir zum ersten Mal derartige zystoide Strukturen im Verlauf einer großen, Kohorte im Verlauf beschreiben können. Da die Veränderungen unabhängig von einer Elektrostimulation auftreten, müssen sie als Teil des Degenerationsverlaufs bei Retinitis pigmentosa interpretiert werden. Die Abgrenzung zu einem Makulaödem kann im Einzelfall schwierig sein, es erscheint jedoch nicht notwendig, bereits wenige Zysten therapeutisch anzugehen, sondern den Verlauf zunächst mittels SD-OCT zu beobachten.