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27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

13. - 14.06.2014, Düsseldorf

Identifikation von Netzhautveränderungen bei Poor-Respondern unter intravitrealer anti-VEGF-Therapie bei diabetischem Makulaödem

Meeting Abstract

  • Anne F. Alex - Universitäts-Augenklinik Münster
  • J. Termühlen - Universitäts-Augenklinik Münster
  • N. Bussieweke - Universitäts-Augenklinik Münster
  • C.E. Uhlig - Universitäts-Augenklinik Münster
  • N. Eter - Universitäts-Augenklinik Münster

Retinologische Gesellschaft. 27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Düsseldorf, 13.-14.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rg02

doi: 10.3205/14rg02, urn:nbn:de:0183-14rg024

Veröffentlicht: 12. Juni 2014

© 2014 Alex et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Analyse von Patienten mit diabetischem Makulaödem (DMÖ) und reduziertem Therapieansprechen auf eine intravitreale Ranibizumabtherapie (IVR) sowie Identifikation morphologischer Kriterien für das reduzierte Therapieansprechen.

Methoden: Retrospektive Analyse über drei und zwölf Monate von 59 Augen von 44 Patienten mit DMÖ und initialer Aufsättigungsphase von 3 IVRs. Eine Unterteilung in proliferative (PDR)/nicht-proliferativer (NPDR) diabetischer Retinopathie und Therapieansprechern (TA)/Therapieverlierern (TV) erfolgte. Eine Analyse der mittleren Netzhautdicke (MND) im Ödembereich und die morphologischen Parameter Lage und Art des Ödems (zystoidförmig/diffus), Vorliegen subneurosensorischer Flüssigkeit, Traktionen, Atrophie und Exsudaten mittels Fluoreszeinangiographie (FAG) bzw. optischer Kohärenztomographie (OCT) wurde durchgeführt.

Ergebnisse: Eine Abnahme der MND um<10% nach initialer Aufsättigung mit Ranibizumab zeigten 24 Augen (TV), von denen 16 NPDR und 8 PDR waren, eine Zunahme der MND um>10% zeigten 35 Augen (TA), von denen 21 NPDR und 14 PDR waren. Bei den NPDR zeigten die TA eine mittlere Netzhautdickenreduktion von 494,2 µm auf 358,7 µm (3 Monate; p<0,0001) bzw. 397,9 µm (12 Monate) und die TV von 451,9 µm auf 445,1 µm (3 Monate; p=0,91) und 448,3 µm (12 Monate). Bei den PDR zeigten die TA eine mittlere Netzhautdickenreduktion von 620,8 µm über 409,2 µm (3 Monate; p=0,0007) zu 443,2 µm (12 Monate) und die TV von 477,3 µm zu 481,8 (3 Monate; p=1.0) zu 420,3 µm (12 Monate). Ein DMÖ in der äußeren Netzhautschicht trat innerhalb der PDR häufiger bei den TV auf. Innerhalb der TV trat es ebenfalls häufiger bei den PDR im Vergleich zu den NPDR auf (p=0,0215). Das Vorkommen von epiretinaler Gliose, Exsudaten, Pigmentepithelatrophien und Traktionen zeigten keinen signifikanten Einfluss auf das Therapieansprechen.

Schlussfolgerung: Nach unserer Einteilung zeigte sich primär bei ca. 40% ein reduziertes Therapieansprechen mit weniger als 10% Netzhautdickenabnahme unter IVR-Therapie. Eindeutige morphologische Kriterien zur Vorhersagbarkeit des Therapieansprechens konnten in dieser retrospektiven Analyse nicht definiert werden. Interessanterweise zeigte sich auch beim Auftreten von Traktionen eine Reduktion des DMÖ unter intravitrealer Ranibizumabtherapie.