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27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

13. - 14.06.2014, Düsseldorf

Änderungen retinaler Schichtdicken bei Typ-2-Diabetikern ohne diabetische Retinopathie

Meeting Abstract

  • Rainer Guthoff - Universitäts-Augenklinik Düsseldorf
  • N. Steingrube - Universitäts-Augenklinik Düsseldorf
  • P. Ackermann - Universitäts-Augenklinik Düsseldorf
  • I. Ziegler - Deutsches Diabetes Zentrum – Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung – an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • J. Brüggemann - Deutsches Diabetes Zentrum – Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung – an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • A. Strom - Deutsches Diabetes Zentrum – Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung – an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • D. Ziegler - Deutsches Diabetes Zentrum – Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung – an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; Klinik für Endokrinologie und Dialektologie der Universität Düsseldorf
  • M. Roden - Deutsches Diabetes Zentrum – Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung – an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; Klinik für Endokrinologie und Dialektologie der Universität Düsseldorf

Retinologische Gesellschaft. 27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Düsseldorf, 13.-14.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rg01

doi: 10.3205/14rg01, urn:nbn:de:0183-14rg019

Veröffentlicht: 12. Juni 2014

© 2014 Guthoff et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Als frühe Diabetesauswirkung am Auge können subklinische Veränderungen wie verminderte Kontrastempfindlichkeit und elektrophysiologische Abweichungen als Zeichen einer retinalen Neurodegeneration auftreten. Die optische Kohärenztomographie (OCT) bietet die Möglichkeit, einzelne retinale Schichten darzustellen und zu quantifizieren. Möglicherweise können Dickenänderungen Hinweise auf eine frühe okuläre Diabetesmanifestation geben.

Methodik: Querschnittsanalyse der retinalen Schichtdicken im Makulascan eines Spectral-Domain-OCT bei kürzlich erstdiagnostizierten Typ-2-Diabetikern (mittlere Diabetesdauer 50±SD Monate) ohne diabetische Retinopathie im Vergleich mit einem gesunden Kontrollkollektiv. Folgende Schichten wurden mit der Geräte-eigenen Software verblindet gemessen: Netzhautgesamtdicke, die retinale Nervenfaserschicht (RNFS), die Ganglienzellschicht, innere plexiforme Schicht (GZS+IPS), die innere Körnerschicht, äußere plexiforme Schicht (IKS+ÄPS), die äußere Körnerschicht – Fotorezeptorinnensegmenten (ÄKS-FRIS) und die Schicht der Fotorezeptorkerne bis Bruch’scher Membran (FRK-BM).

Ergebnis: Eingeschlossen wurden 125 Augen von 63 Patienten mit Typ-2-Diabetes (Altermittel 59,2±7,9 SD Jahre, 19 Frauen) und als Kontrollkollektiv 90 Augen gesunder alters- und geschlechts-gematchter Probanden. Die mittlere RNFS (25,5± SD 8,9µm, p<0,0001) und die ÄKS-FRIS (83,9±18,0 µm, p=0,02) waren signifikant dünner und die IKS+ÄPS dicker (80,1±14,2, p<0,0001) bei Diabetikern im Vergleich zum Kontrollkollektiv (RNFS 27,4±4,5; ÄKS-FRIS 90,6±13,7; IKS+ÄPS 73,4±9,4).

Schlussfolgerung: Die in der OCT darstellbaren und quantifizierten Dickenänderungen sowohl innerer wie auch äußerer Netzhautschichten bei frühen Typ-2-Diabetikern können als eine Form der Manifestation der Neurodegeneration interpretiert werden.