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Progression der rhegmatogenen Amotio bei anliegender Makula
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Veröffentlicht: | 30. Mai 2012 |
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Hintergrund: Eine Ablatio retinae mit anliegender Makula ist ein retinologischer Notfall. Es wird berichtet, dass die operative Komplikationsrate außerhalb der Regelversorgung in der Amotiochirurgie erhöht ist. Ob und in welcher Situation abgewartet werden kann, soll in dieser prospektiven Fallserie untersucht werden.
Methode: Alle Patienten mit einer primären rhegmatogenen Amotio bei anliegender Makula zwischen Juni 2011 und Februar 2012 wurden in die Studie eingeschlossen. Bei Aufnahme und direkt präoperativ wurde eine Fundusskizze und wenn möglich ein OCT der Makula angefertigt. Folgende Parameter wurden ausgewertet: Visus, Dauer der Symptome, Ablatiokonfiguration, Lochlokalisation und Vorliegen einer hochblasigen Amotio. Patienten mit primärer PVR, Traumavorgeschichte oder Reablatio wurden ausgeschlossen.
Ergebnis: Im Zeitraum stellten sich 60 Patienten mit rhegmatogener Amotio und anliegender Makula vor. Die Zeit zwischen Vorstellung und Operation betrug im Mittel 1,7 Tage (1–4 Tage). Ursächlich dafür waren u.a. Allgemeinerkrankungen oder Antikoagulation. Bei 5 Patienten hat sich in diesem Zeitraum die Amotio über die Makula hinweg ausgedehnt. Dabei handelte es sich um hochblasige Amotiones der oberen Netzhauthälfte mit großem, oder mehreren kleinen Hufeisenforamina.
Diskussion: Die rhegmatogene Amotio bleibt bei Patienten mit einer hochblasigen Amotio der oberen Netzhautquadranten ein akuter Notfall. Andere Lochkonfigurationen scheinen unter Kontrolle zur Versorgung in den Regeldienst geplant werden zu können.