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25. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

01.06. - 02.06.2012, Münster

Änderungen morphologischer Parameter im Spectral-Domain-OCT unter Anti-VEGF-Therapie bei exsudativer AMD im Langzeitverlauf

Kongressabstract

  • Martin Ziegler - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital Münster
  • B. Heimes - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital Münster
  • B. Book - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital Münster
  • A. Lommatzsch - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital Münster
  • M. Dietzel - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital Münster
  • G. Spital - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital Münster
  • M. Zeimer - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital Münster
  • D. Pauleikhoff - Augenabteilung am St. Franziskus Hospital Münster

Retinologische Gesellschaft. 25. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Münster, 01.-02.06.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12rg50

doi: 10.3205/12rg50, urn:nbn:de:0183-12rg507

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2012/12rg50.shtml

Veröffentlicht: 30. Mai 2012

© 2012 Ziegler et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Anti-VEGF-Therapie stellt in der Behandlung der exsudativen AMD die Standardtherapie dar. Jedoch sind unter der Behandlung sehr verschiedene Ansprechverhalten und Änderungen der morphologischen Parameter zu beobachten. Deshalb untersuchten wir diese morphologischen Veränderungen im Spectral-Domain-OCT unter einer Anti-VEGF-Therapie über 28 Monate.

Methode: Wir erhoben Daten von 93 Augen (ø 78,0 J) mit einem Mindest-Follow up von 12 Monaten (mittleres Follow up von 80 Wochen), welche mit einer Injektionstherapie mit Ranibizumab (Lucentis®) behandelt wurden. Neben der klinischen Untersuchung wurde u.a. ein Spectral-Domain OCT vor und nach Behandlung durchgeführt (Spectralis, HRA III). In diesem differenzierten wir initial und im Verlauf der Behandlung (0–108 Wochen) die Anwesenheit intraretinaler sowie subretinaler Flüssigkeit, die Lokalisation und Größe der intraretinalen Flüssigkeitshohlräume, die Höhe der subretinalen Flüssigkeit, die zentrale und die durchschnittliche Netzhautdicke innerhalb von 1 mm um die Fovea und die Kontinuität der Photorezeptorjunktionszone.

Ergebnisse: Die Anwesenheit intra- und subretinaler Flüssigkeit sowie die Größe der zystoiden Hohlräume und die Höhe des subretinalen Flüssigkeitsspaltes bildeten sich zurück. Bezüglich der Schichtenlage der zystoiden Flüssigkeit zeigte sich, dass diese sich in den äußeren Netzhautschichten häufiger zurückbildete als in den inneren Schichten. Es war außerdem ersichtlich, dass die Photorezeptorjunktionszone initial in den meisten Fällen unterbrochen war und sich diese in Einzelfällen im Verlauf vollständig regenerierte. Die Länge der Unterbrechung der Photorezeptorjunktionszone verkürzte sich in vielen Fällen. Die zentrale und die durchschnittliche retinale Netzhautdicke reduzierte sich im Verlauf der Therapie.

Schlussfolgerungen: Vergleicht man verschiedene morphologische Parameter im Spectral-Domain-OCT unter Therapie mit Ranibizumab, so zeigt sich, dass sich viele Parameter unter der Initialtherapie deutlich zurückbilden wie z.B. intra- und subretinale Flüssigkeit und die Größe der zystoiden Hohlräume sowie die Höhe der subretinalen Flüssigkeit und die Netzhautdicke. Es fällt in unserer Studie außerdem auf, dass sich die zystoiden Hohlräume der inneren Netzhautschichten seltener zurückbildeten als die der äußeren Netzhautschichten. Diese Unterschiede sind für die Wiederbehandlungskriterien von zentraler Bedeutung.

Demgegenüber erscheint die partielle oder komplette Regeneration der Photorezeptorjunktionszone für die Visusprognose von Bedeutung zu sein.