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25. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

01.06. - 02.06.2012, Münster

Künstliche Ernährung einer ischämischen Retina durch eine PPV mit Dulbecco`s Modified Eagle Medium

Kongressabstract

  • Maximilian Schultheiss - Universitäts-Augenklinik Tübingen
  • T. Herrmann - Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen
  • S. Schnichels - Universitäts-Augenklinik Tübingen
  • K.U. Bartz-Schmidt - Universitäts-Augenklinik Tübingen
  • G. Zeck - Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen
  • M.S. Spitzer - Universitäts-Augenklinik Tübingen

Retinologische Gesellschaft. 25. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Münster, 01.-02.06.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12rg08

doi: 10.3205/12rg08, urn:nbn:de:0183-12rg082

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2012/12rg08.shtml

Veröffentlicht: 30. Mai 2012

© 2012 Schultheiss et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Bis heute gibt es keine evidenz-basierte kausale Therapie des Zentralarterienverschlusses. Um für mögliche kausale Behandlungen wie eine Reperfusionstherapie mehr Zeit zu gewinnen, soll die Retina mit Sauerstoff und Nährstoffen bis zur Wiederöffnung der Zentralarterie versorgt werden. Dadurch soll die Ischämietoleranz der Netzhaut verlängert werden.

Methoden: Enukleierte Rinderaugen wurden 100 Minuten nach deren Enukleation vitrektomiert und mit Dulbecco`s Modified Eagle Medium gefüllt. Zusätzlich wurde am Ende der OP eine Sauerstoffblase in das Auge gegeben. Dreihundertvierzig Minuten nach der Enukleation wurden die Bulbi eröffnet, die Retinae präpariert und analysiert. Diese wurden mit nicht operierten Augen bzw. frisch enukleierten Augen verglichen. Durch Messung der spontanen Ganglienzellaktivität haben wir die Anzahl der noch lebenden Ganglienzellen bestimmt. Für weitere 24 h wurden die Retinae als Explantate kultiviert und anschließend histologisch auf die Anzahl der TUNEL-positiven Zellen in der Ganglienzellschicht untersucht. Zudem bestimmten wir mittels Real-Time-PCR die mRNA von THY-1 um auf die Anzahl der noch lebenden Ganglienzellen rückschließen zu können.

Ergebnisse: Die Retinae der operierten Augen zeigten eine deutlich höhere, spontane Ganglienzellaktivität als die nicht operierten Augen. Zudem war die THY-1-Expression der Ganglienzellen 24 h nach Ende der OP ebenfalls erhöht.

Schlussfolgerungen: Die Ischämietoleranz der Retina kann durch eine Vitrektomie und Füllen des Glaskörperraumes mit Dulbecco`s Modified Eagle Medium und einer Sauerstoffblase verlängert werden. In-vivo Studien sind notwendig um diese Ergebnisse zu bestätigen.