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Tumorkontrolle und Augenerhalt nach 106Ru-Brachytherapie bei Aderhautmelanom
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Veröffentlicht: | 21. September 2010 |
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Hintergrund: Ziel der Studie ist die Langzeitergebnisse bezüglich Rezidivrate, Komplikationsrate und Augenerhalt bei malignem Aderhaut- und Ziliarkörpermelanom nach 106Ru-Brachytherapie zu untersuchen.
Methoden: Eine retrospektive Studie. 948 Augen mit Aderhautmelanom, bzw. Ziliarkörpermelanom sind im Zeitraum von Oktober 1992 bis Dezember 2005 mit 106Ruthenium-Brachytherapie behandelt worden. Die Auswertung wurde mit Kaplan-Meier-Analyse und Cox proportionaler hazard Regressionsmodel durchgeführt.
Ergebnisse: Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 4,1 Jahre (0,09-14,1 J.). Die mittlere Tumorprominenz vor Therapie war 5,1 mm ± 2,1 mm (min: 1,0 mm; max: 12,3 mm). Der Mittelwert des Tumordurchmessers war 11,7 mm ±3,0 mm (min: 2,7 mm, max: 23,4 mm). 17,7% von Augen hatten eine Ziliarkörperinfiltration, 3,9% hatten zusätzlich auch eine Irisinfiltration. 3,5% Augen hatten extraokulares Tumorwachstum. Die Tumorkontrolle betrug in 5 Jahren 91,3%, in 10 Jahren – 89,7%. Der Zeitpunkt des Auftretens der Rezidive lag im Durchschnitt bei 2 Jahren ± 1,6 J. (min: 4 Monaten; max: 7,9 J.). Der Augenerhalt betrug entsprechend 95% und 93,7%. Der Grund für eine Enukleation war in 66,7% ein Rezidiv und in 33,3% - Komplikationen nach der Bestrahlung.
Schlussfolgerung: Die 106Ru-Brachytherapie erweist sich in der Behandlung des Aderhautmelanoms als ein effektives Verfahren mit hoher lokaler Tumorkontrolle und sehr gutem Augenerhalt. Lebenslange Nachbeobachtungen wegen möglicher Rezidive sind erforderlich.