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Kammerwasseraspiration über die Pars plana zur schnellen Augendrucksenkung bei neovaskulärem Sekundärglaukom
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Veröffentlicht: | 29. Juni 2009 |
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Neovaskuläre Sekundärglaukome können mit erheblichen Augeninnendruckanstiegen einhergehen. Eine schnelle Augeninnendruckerniedrigung ist in diesen Fälle erwünscht, oft aber nicht leicht zu erreichen, da chirurgische Maßnahmen an den vorderen Augenabschnitten bei Vorliegen einer aktiven Rubeosis iridis und hohem Augendruck mit einer hohen Komplikationsrate behaftet sind. Wir haben deshalb an 7 Augen mit neovaskulärem Sekundärglaukom und einem Augendruck von >50 mm Hg eine Aspiration von Kammerwasser mit einer 27 G-Kanüle über die Pars plana durchgeführt. In 5 Fällen konnten problemlos 0,2 bis 0,5 ml Kammerwasser aus der Augenhinterkammer aspiriert werden, in einem Fall konnten nur 0,05 ml aus der Hinterkammer aspiriert werden, sodass gleichzeitig eine Paracenthese der Vorderkammer erfolgte, in einem Fall konnte keine Hinterkammerflüssigkeit aspiriert werden. In gleicher Sitzung wurden bei allen Patienten eine periphere Netzhautkryokoagulation und bei 6 von 7 Augen eine gleichzeitige intraokulare Bevacizumabinjektion durchgeführt. Unmittelbar nach der OP wurde Blut- und Fibrinaustritt in die Vorderkammer beobachtet, der auf die plötzliche Drucksenkung zurückgeführt wurde und sich spontan resorbierte. Bei 2 Patienten wurde im Abstand eine fistulierende Operation und in einem Fall eine Ziliarkörperkoagulation durchgeführt. Wir halten die Aspiration von Kammerwasser über die Pars plana für eine sinnvolle Option bei neovaskulärem Sekundärglaukomen mit hohen Augendrucken, da sie eine schnelle Augendrucksenkung und damit auch eine intraokulare Injektion von Anti-VEGF-Medikamenten ohne weitere Augendruckerhöhung ermöglicht.