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22. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

26.06. - 27.06.2009, Berlin

AMD-Chirurgie: Welche Indikationen bleiben?

Kongressabstract

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  • Bernd Kirchhof - Universitäts-Augenklinik Köln

Retinologische Gesellschaft. 22. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Berlin, 26.-27.06.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocRG2009-06

doi: 10.3205/09rg06, urn:nbn:de:0183-09rg060

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2009/09rg06.shtml

Veröffentlicht: 29. Juni 2009

© 2009 Kirchhof.
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Gliederung

Text

Aufgrund des Risiko-Profils der submakulären Chirurgie – nicht wegen der Kosten! – ist die submakuläre Chirurgie auf Indikationen außerhalb der intravitrealen Injektionen zu fokussieren:

Dazu gehören:

1.
Non-Responder für die VEGF-Blockade
2.
Pigmentepithel-Rupturen (ausgewählte Fälle)
3.
Massive subretinale Blutungen
4.
Geographische Atrophie (Frühstadien)

Als „Non-Responder“ ist meiner Ansicht dasjenige Auge einzustufen, dessen Sehschärfe sich bei frischer Leckage aus chorioidaler Neovaskularisation unter der Gabe von VEGF Blockern um mindestens 5 Buchstaben verschlechtert. Ursächlich dafür mögen sein, dass die Leckage persistiert, oder dass sich eine submakuläre Fibrose (Isolator) ausbildet. Sehverschlechterungen unter VEGF-Blockade durch submakuläre Blutungen oder durch Ruptur des Pigmentepithels sollten demgegenüber nicht als „VEFG-Blocker-Versagen“ ausgewiesen werden. Der „Non-Responder“ wird oft erst so spät als solcher erkannt, dass alternative chirurgische Verfahren nicht mehr sinnvoll angewandt werden können.

Die Pigmentepithelruptur, die das RPE so weit retrahiert, dass die Fovea nicht mehr unterstützt wird, ist sofort als Transplantationsindikation identifizierbar.

Die massive subretinale Blutung ist dann eine Indikation zur submakulären Chirurgie, wenn der Therapeut keine Chance sieht sie durch eine intravitreale Gasblase von der Makula zu verdrängen.

Die geographische Atrophie kann dann eine Indikation zur Chirurgie sein, wenn sie progredient ist, wenn ein erhaltenswertes Restsehvermögen besteht (zentrale Fixation), so dass Stabilisierung des Sehrestes für den Patienten einen Erfolg bedeutet.