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VEGF-Antikörper in der Retina von Affen und Menschen
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Veröffentlicht: | 29. Juni 2009 |
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Mit großem klinischen Erfolg werden seit einigen Jahren der Antikörper Bevacizumab (Avastin™) und das Antikörperfragment Ranibizumab (Lucentis™) bei Patienten mit „feuchter“ AMD und anderen neovaskulären Augenerkrankungen eingesetzt. Dabei wurde das Antikörperfragment Ranibizumab unter der Prämisse entwickelt, daß komplette Antikörper aufgrund ihrer Molekülgröße nicht die Retina durchdringen können, um an ihren Wirkungsort, den subretinalen Raum, zu gelangen. Angesichts des klinischen Erfolges beim off-label-Einsatz des Avastins™ wurde diese Annahme jedoch in Frage gestellt. Vor einiger Zeit konnten wir mittels immunhistochemischen Färbungen zeigen, daß nach einer intravitrealen Injektion von Avastin™ bei Affen das Bevacizumab sehr wohl die Retina penetriert. Dabei wird das Bevacizumab von verschiedenen Zellen der Retina aufgenommen, insbesondere von den Photorezeptoren, in deren Außensegmenten es sich nachweisen läßt. Intravitreal appliziertes Bevacizumab war bereits einen Tag später auch im systemischen Blutkreislauf nachweisbar, sowie ab dem ersten Tag nach der Injektion und später in wachsendem Maße in den choroidalen Blutgefäßen. Mit zunehmender Durchdringung des Bevacizumab durch die Retina war kein VEGF mehr in derselben nachweisbar. Indem wir bei uns einen immunhistochemischen Nachweis von Ranibizumab etablierten, können wir nunmehr auch die retinale Penetration des Antikörperfragments in humane Retina ex vivo untersuchen. So stellten wir fest, daß auch das Ranibizumab von einer Reihe neuronaler Zellen der Retina aufgenommen wurde.