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Impfung – eine neue Strategie zur Bekämpfung der antimikrobiellen Resistenz
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Veröffentlicht: | 30. September 2016 |
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Die weltweite Zunahme der Antibiotikaresistenz stellt zunehmend die Wirksamkeit der empirischen Antibiose in Frage. Antibiotic Stewardship-Programme können zwar den unnötigen Einsatz von Antibiotika vermeiden und dadurch die Selektion und Geschwindigkeit der Resistenzentwicklung reduzieren, aber die Gefahr der Therapieunwirksamkeit bei Infektionen mit multiresistenten Erregern existiert. Sie betrifft mit multiresistenten Erregern kolonisierte Patienten sowie deren Kontaktpersonen. Es ist daher nahe liegend, eine gezielte Impfung von Risikopersonen gegen bakterielle Spezies, die Antibiotikaresistenzen akkumulieren, in Betracht zu ziehen, um Infektionen und der Kolonisierung mit multiresistenten Erregern vorzubeugen.
Der Vortrag beleuchtet die grundsätzlichen Möglichkeiten, wie durch Impfung Antibiotikaresistenz bekämpft werden könnte. Er gibt eine Übersicht über den aktuellen Stand der Entwicklung und Zulassung von Impfstoffen gegen die häufigsten Erreger nosokomialer Infektionen (ESKAPE). Darüber hinaus werden die Gründe dafür, dass solche Impfstoffe heute nicht zur Verfügung stehen, beleuchtet. Erläutert werden die Prägung des Immunsystems durch die vorhandene bakterielle Kolonisation, die klinischen Besonderheiten des Risikokollektivs gegenüber den Rezipienten klassischer Impfstoffe sowie spezifische Herausforderungen beim Design klinischer Studien für diese Impfstoffe.