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Infektiologie Update 2014: 24. Jahrestagung der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG)

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG)

16. - 18.10.2014, Weimar

Schnellverfahren zum Nachweis von Betalaktam-Resistenzen direkt aus Vollblutproben

Meeting Abstract

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  • Claudia Stein - Zentrum für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Jena, Jena
  • Oliwia Makarewicz - Zentrum für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Jena, Jena
  • Mathias W. Pletz - Zentrum für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Jena, Jena

Infektiologie Update 2014. 24. Jahrestagung der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG). Weimar, 16.-18.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14peg43

doi: 10.3205/14peg43, urn:nbn:de:0183-14peg432

Veröffentlicht: 2. Oktober 2014

© 2014 Stein et al.
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Gliederung

Text

Die globale Verbreitung von bakteriellen Betalaktam-Resistenzen ist eine große Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. Der schnelle und sensitive Nachweis von Resistenzen ist vor allem bei Sepsispatienten überlebenswichtig. Betalaktam-Resistenzen mit erweitertem Wirkungsspektrum (Extended-spectrum beta-lactamases ESBL) können in verschiedene Klassen unterteilt werden. Innerhalb der ESBLs ist die Klasse der CTX-M Varianten die derzeit am häufigsten detektierte Resistenz weltweit und zeigt eine schnelle evolutionäre Divergenz. Bis heute wurden mehr als 120 Varianten mit leicht unterschiedlichen Resistenzspektren fünf phylogenetischen CTX-M-Gruppen zugeordnet. Die schnelle Identifizierung verschiedener CTX-M-Typen ist für Epidemiologen und Kliniker von großem Wert. Neben der genomischen Vielfalt der Resistenzen stellt die geringe Keimkonzentration im Blut (1–100 KBE/ml) eine Herausforderung bei der Entwicklung eines Schnelltestsystems dar. Im Rahmen der Arbeit wird eine Methode zum Nachweis von bakterieller mRNA in Humanblut basierend auf einer Umschrift in cDNA mittels Reverse Transkription, Amplifikation und Pyrosequenzierung validiert. Die Methode basiert aktuell auf dem Nachweis aller CTX-M Varianten, die mittels degenerierter Primer amplifiziert werden und kann auf weitere Betalaktamaseklassen erweitert werden. Das Testverfahren erreicht eine Nachweisgrenze von 10 bis 400 Bakterien pro ml Blut. Diese RNA-basierte Analysemethode ist in der Lage, individuelle CTX-M Betalaktamasen innerhalb von acht Stunden direkt aus Blutproben zu detektieren. Durch die Verkürzung der Messzeit gegenüber kulturellen Standardverfahren wird ein frühzeitiger Therapiebeginn ermöglicht. Weiterhin kann die Methode auch bei der Analyse von Blutkulturen angewendet werden.