Artikel
Elektronisches Tagebuch – partnerschaftliche Zusammenarbeit bei bipolaren Störungen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 15. Juni 2004 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund
Oft ist es schwierig, ein individuell gestaltetes, optimales Behandlungskonzept für bipolar Erkrankte zu finden. Die enge Zusammenarbeit zwischen Kliniker und Patient ist unumgänglich. Um die Wirkung von Medikamenten in Kombinationstherapien bei jedem einzelnen besser beurteilen zu können sind Verlaufsbeobachtungen eine klinische Notwendigkeit. In der NIMH Life Chart Methode (LCM) findet sich ein bereits erprobtes, geeignetes Verlaufsbeobachtungsinstrument. Dieses Tagebuchverfahren auf Papier ermöglicht es, mit zeitlich sehr geringem Aufwand der Patientenseite für den Kliniker bedeutende und hochwertige Informationen zu gewinnen und so die gemeinsame Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Durch eine Automatisierung der zeit- und arbeitsaufwendigen Schritte bei der Auswertung ist eine Integration in den klinischen Alltag möglich. Diese ist durch ein elektronisches Patiententagebuch (PLC) gegeben: Stimmung, Beeinträchtigungen, Medikamente, Nebenwirkungen etc. werden täglich in einen Handcomputer eingegeben. (Detaillierte Beschreibung unter www.lifechart.de).
Methode
Mit Hilfe eines Fragebogens konnten Informationen zum PLC von 40 Patienten ausgewertet werden.
Ergebnisse
Viele (86%) zogen großen Nutzen aus dem täglichen Eingeben. An erster Stelle stand die Funktion des PLCs als Frühwarnsystem, dicht gefolgt vom Vorteil der aktiven Mitarbeit am Krankheitsverlauf. Verständnis für sich und die Krankheit, wachsende Stabilität und ein Gefühl der Bestätigung förderten die Compliance.
Schlussfolgerung
Der PLC bietet dem Patienten die Möglichkeit, einen aktiven Beitrag zu seiner Krankheit zu leisten, durch die Frühwarnfunktion mehr Verantwortung zu übernehmen und somit auch das partnerschaftliche Verhältnis Arzt-Patient u.a. mittels gemeinsamer Entscheidungsfindung zu fördern.