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49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

04.05. - 06.05.2023, Linz, Österreich

Stellenwert der multiparametrischen Magnetresonanztomographie zur Prädiktion eines lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinoms oder R1-Befundes nach roboter assistierter radikaler Prostatektomie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lukas Koren-Wagner - Barmherzige Brüder Wien, Wien, Österreich
  • Michael Stolzlechner - Barmherzige Brüder Wien, Wien, Österreich
  • Claudia Wayand - Barmherzige Brüder Wien, Wien, Österreich
  • Michael Stolzlechner - Barmherzige Brüder Wien, Wien, Österreich
  • Michael Lamche - Barmherzige Brüder Wien, Wien, Österreich
  • Sebastian Lenart - Barmherzige Brüder Wien, Wien, Österreich
  • Michael Töpker - Diagnosezentrum 10, Wien, Österreich
  • Anton Ponholzer - Barmherzige Brüder Wien, Wien, Österreich

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, Österreich, 04.-06.05.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23oegu82

doi: 10.3205/23oegu82, urn:nbn:de:0183-23oegu824

Veröffentlicht: 2. Mai 2023

© 2023 Koren-Wagner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die multiparametrische MRT (mpMRT) stellt seit einigen Jahren einen wesentlichen Bestandteil in der Diagnostik des Prostatakarzinoms dar. In der mpMRT werden die Position und die Größe suspekter Areale (region of interests – ROI) erfasst. Ein Nahebezug zur Prostatakapsel sowie eine etwaige Kapselüberschreitung können ebenso festgestellt werden.

In dieser Arbeit soll analysiert werden, ob die Lokalisation einer ROI mit Kapselkontakt oder -überschreitung das Risiko für einen positiven Schnittrand im Prostatektomiepräparat (R1) erhöht.

Methoden: Im Zeitraum von November 2015 bis April 2021 wurden 194 Patienten retrospektiv in einer Datenbank erfasst, bei denen eine mpMRT im radiologischen Diagnosezentrum DZ10, eine Fusionsbiopsie sowie eine RARP bei den Barmherzigen Brüdern in Wien (BBW) durchgeführt wurden. 184 davon wurden in die weitere Analyse eingeschlossen.

Die Fusionsbiopsien und die RARP wurden standardgemäß durchgeführt und die mpMRT wurden ebenfalls standardgemäß befundet.

Ergebnisse: Derzeit liegen Daten von 248 Prostataseiten vor.

Gruppe A beinhaltet 129 (52%) Prostataseiten, ohne Kapselkontakt oder Kapselüberschreitungen im mpMRT. Gruppe B beinhaltet 72 (29%) Prostataseiten, bei denen ausschließlich ein Kapselkontakt, Gruppe C beinhaltet 47 (19%) Prostataseiten, bei denen eine Kapselüberschreitung im mpMRT befundet wurde.

Das mittlere Alter der gesamten Kohorte betrug 65,51 Jahre ±7,13 (max. 77, min. 46) Jahre, der mittlere PSA 9,85 ng/ml ± 23,39 (min. 1,74, max. 317) ng/ml, das mittlere Prostatavolumen 47,41 ml ± 24,27 (min. 20, max. 200) ml.

In Gruppe A wurden 70 (54%) Prostataseiten nerverhaltend ns operiert, davon wiesen 12 (17%) einen R1-Befund auf, 59 (46%) erhielten kein ns und 8 (14%) wiesen R1-Befunde auf. In Gruppe B erhielten 25 (35%) ns, davon wiesen 5 (20%) einen R1-Befund auf, 47 (65%) erhielten kein ns, 8 (17%) davon wiesen einen R1-Befund auf. In Gruppe C erhielten 11 (23%) ein ns, 5 (45%) davon wiesen einen R1- Befund auf, 36 (77%) erhielten kein ns, davon wiesen 6 (17%) einen R1-Befund auf.

In Gruppe A (69) zeigten 17 (25%), in Gruppe B (33) zeigten 6 (18%) und in Gruppe C (22) zeigten 10 (45%) Prostatapräparate mindestens einen pT3a-Befund.

Schlussfolgerung: Es kann gezeigt werden, dass bei den Prostataseiten der Gruppe C bei nerverhaltender Operationstechnik verhältnismäßig mehr R1-Befunden vorliegen als bei den anderen beiden Gruppen. Weiters konnten 45% der Befunde einer Kapselüberschreitung im mpMRT in der Histologie bestätigt werden.