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49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

04.05. - 06.05.2023, Linz, Österreich

Isolierte suburethrale Endometriose – kann das sein?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Patricia Kink - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Lukas Andrius Jelisejevas - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Jannik Stühmeier - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Alexandra Gulacsi - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Patricia Kink - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, Österreich, 04.-06.05.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23oegu44

doi: 10.3205/23oegu44, urn:nbn:de:0183-23oegu441

Veröffentlicht: 2. Mai 2023

© 2023 Kink et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Inzidenz von Endometriose des Harntraktes (UTE – urinary tract endometriosis) reicht von 0,3 bis 12% aller betroffenen Menschen mit Endometriose, und 20–53% von Frauen mit tiefer Endometriose (DE – deep endometriosis). Isolierte suburethrale Endometriose dürfte als äußerst selten bezeichnet werden. Wir beschreiben zwei Fälle von jungen Frauen, die mit einer suburethralen Schwellung vorstellig wurden.

Methode: Zwei Patientinnen (25 und 33 Jahre) präsentierten sich mit einer tastbaren Schwellung suburethral im Introitusbereich. Zyklische Schmerzen waren nicht vorhanden. Miktion war unauffällig, allerdings Schmerzen beim GV. Bei beiden wurde die suburethrale Zyste (DD paraurethrales Divertikel) exzidiert und zur histologischen Nachuntersuchung eingesendet. Im zweiten Fall war bei Eröffnung der suburethralen Zyste das pathognomonische Bild einer sogenannten Schokoladenzyste typisch für klinische Endometriose vorhanden.

Ergebnisse: In beiden Fällen wurde die histologische Diagnose einer suburethralen Endometriose bestätigt. Bei der ersten Patientin wurde bei persistierendem Schmerz nochmal nachreseziert, allerdings keine Endometriose mehr festgestellt. Die suburethralen Schmerzen waren nach Exzision nicht mehr vorhanden. Nach Rücksprache mit den Gynäkologen wurde nach abgeschlossener Familienplanung die Behandlung einer Pille (Gestagen Dienogest +- Östrogen) vorgeschlagen.

Schlussfolgerung: Urethraler Endometriosenbefall ist mit <2% äußerst selten und isoliert noch seltener. Wichtig ist das in der Differenzialdiagnose bei suburethralen oder paraurethralen Drüsen/Zysten/Divertikeln auch an Endometriose gedacht wird, und die Präparate unbedingt zur histologischen Auswertung eingesendet werden.