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49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

04.05. - 06.05.2023, Linz, Österreich

Stellenwert von PIRADS 3 Läsionen im Rahmen der MRT/TRUS Fusionsbiopsie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Alexander Mangold - Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, Bad Tölz, Deutschland
  • Wolfgang Brummeisl - Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, Bad Tölz, Deutschland
  • Johannes Kopp - Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, Bad Tölz, Deutschland
  • Fiona-Sofia Siokou - Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, Bad Tölz, Deutschland
  • Benedikt Buchner - Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, Bad Tölz, Deutschland
  • Roman Ganzer - Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, Bad Tölz, Deutschland

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, Österreich, 04.-06.05.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23oegu39

doi: 10.3205/23oegu39, urn:nbn:de:0183-23oegu390

Veröffentlicht: 2. Mai 2023

© 2023 Mangold et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Indikation einer gezielten Biopsie von PIRADS 3 Läsionen im mpMRT wird kontrovers diskutiert. Wir untersuchten durch Bestimmung der Detektionsraten eines klinisch signifikanten Prostatakarzinoms (csPCa) in Abhängigkeit des PIRADS Scores und der Kongruenz der mpMRT Befunde mit dem zugehörigen Prostatektomie Präparat die quantitative und qualitative Wertigkeit von PIRADS 3 Befunden.

Material und Methoden: 407 Patienten nach transrektaler MRT/TRUS Fusionsbiopsie (Koelis Trinity®) wurden retrospektiv untersucht.

Weiterhin führten wir von diesem Kollektiv bei 144 Patienten einen Seitenvergleich der PIRADS Läsionen im mpMRT mit dem zugehörigen Prostatektomiepräparat nach da Vinci assistierter radikaler Prostatektomie durch. Ein csPCa wurde anhand der Stanzbiopsie definiert als Gleason-Score ≥ 3+4=7 oder Gleason-Score 3+3=6 und Tumorlänge ≥ 4 mm.

Ergebnisse: Für das Gesamtkollektiv lagen folgende Patientencharakteristika vor: n=407, Alter 68,2 ±8,6 Jahre, PSA-Wert 9,1 ±7,1 ng/ml und Prostatavolumen 51,9 ± 26,6 cm3. Es wurden 38 PIRADS 3, 217 PIRADS 4 und 152 PIRADS 5 Befunde biopsiert und die zugehörigen csPCa Detektionsraten bestimmt. Ein csPCa wurde bei PIRADS 3, 4 und 5 in 39,5%, 70% und 86,8% detektiert. Allein durch die Target Biopsie wurde bei PIRADS 3, 4 und 5 in 7,9%, 14,7% und 16,4% ein csPCa detektiert und allein durch die systematische Randombiopsie in 15,8%, 10,1% und 4,6%. Im Seitenvergleich des mpMRT Targets mit dem endgültigen Prostatektomiepräparat fand sich eine Übereinstimmung des PIRADS 3, 4 und 5 Befundes in 11%, 67,2% und 77,5%.

Schlussfolgerung: In unserem Patientenkollektiv fand sich mit 39,5% eine hohe csPCa Detektionsrate bei PIRADS 3 Befunden. Es wird daher die Durchführung einer gezielten Biopsie und keine Beobachtung empfohlen. Im Rahmen der MRT/TRUS Fusionsbiopsie nimmt der Benefit der gezielten Target Biopsie mit Höhe des PIRADS Scores zu und der Benefit der zusätzlichen Random Biopsie ab. Die Aussagekraft von PIRADS 3 Befunden auf die Tumorlokalisation innerhalb der Prostata ist beschränkt. mpMRT Befunde mit PIRADS 3 Läsionen sind daher zur Therapieplanung einer fokalen Therapie ungeeignet. Die Durchführung einer zusätzlichen systematischen Biopsie bleibt somit obligat.