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49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

04.05. - 06.05.2023, Linz, Österreich

Manschettenplatzierung bei Querschnittlähmung nach stumpfen Beckentrauma (CATPUB – neue OP-Technik)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Patricia Kink - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Lukas Andrius Jelisejevas - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Jannik Stühmeier - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Alexandra Gulacsi - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Peter Rehder - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, Österreich, 04.-06.05.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23oegu36

doi: 10.3205/23oegu36, urn:nbn:de:0183-23oegu361

Veröffentlicht: 2. Mai 2023
Veröffentlicht mit Erratum: 4. August 2023

© 2023 Kink et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Behandlung männlicher neurogenen Harninkontinenz beinhaltet die Platzierung einer Blasenhalsmanschette im Rahmen des künstlichen hydraulischen Sphinkterimplantation (AMS 800). Nach schwerem Beckentrauma ist die Blasenhalspräparation wegen Verwachsungen problematisch. Wir beschreiben eine Manschettenplatzierung von oberhalb bis unterhalb des Beckenbodens, schräg über der membranösen Harnröhre (CATPUB – Combined Anterior Transmembranous Posterior Urethral Bulbar cuff placement).

Methode: In der Steinschnittlage via suprapubischen und perinealen Zugängen wird streng entlang den unteren Schambeinästen von perineal aus nach retropubisch präpariert. Suprapubisch wird bis zur Prostataapex stumpf präpariert, und perineal wird der urethraler Bulbus mittig dargestellt. Mithilfe eines Maßbands wird die membranöse Harnröhre umschlungen. Genau hier wird von suprapubisch aus eine Manschette vorbereitet und platziert. Bei Manschettengrößen >11 cm werden zwei Manschetten in Serie geschaltet (z.B. 14 cm = 10 + 4 cm).

Ergebnisse: Die chirurgische Präparation erfolgt von direkt retropubisch entlang den Schambeinästen bis um den Bulbus herum. In Abwesenheit von vorherigen Ramus-Frakturen ist diese Präparation relativ leicht. Bei stumpfen Beckenverletzungen (Sturz aus größer Höhe), mit eventuell Blasenhalseinrissen mit Blutung und Harnextravasat, ist die Umfahrung des Blasenhalses fast unmöglich, beziehungsweise eine spätere Manschettenarrosion vorprogrammiert. Wir haben mithilfe von Leerbildaufnahmen, Becken-CT und –MRI, Skizzen angefertigt, die genaue Position im Seitenbild darzustellen.

Schlussfolgerung: Die CATPUB OP-Technik kann erfolgreich nach Manschettenarrosion am Blasenhals oder primär nach schweren Beckenverletzungen bei Männern angewendet werden. Bisher haben wir Erfahrungen an 7 Patienten mit einem Follow-Up von bis zu 15 Jahren.


Erratum

Der Autor Rehder fehlte und wurde ergänzt.