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49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

04.05. - 06.05.2023, Linz, Österreich

Bewertung von Lebensqualität und Behandlungsergebnissen bei Patienten mit intermittierender Selbstdilatation nach Urethrotomia interna

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lukas Scheipner - Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Samra Jasarevic - Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Doroteja Jankovic - Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Dominik Rosenlechner - Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Matthias Seidl - Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Julia Altziebler - Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Günter Primus - Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Marianne Leitsmann - Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Sascha Ahyai - Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, Österreich, 04.-06.05.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23oegu13

doi: 10.3205/23oegu13, urn:nbn:de:0183-23oegu137

Veröffentlicht: 2. Mai 2023

© 2023 Scheipner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die intermittierende Selbstdilatation (ISD) der Harnröhre bietet eine Möglichkeit der Rezidivvermeidung nach Urethrotomia interna (UTI). Langzeitergebnisse insbesondere zu Lebensqualität und klinischen Parametern sind teilweise heterogen und bis dato rar. Ziel dieser Studie war die kontinuierliche, prospektive Erfassung und Auswertung der Ergebnisse unserer ISD-Patienten. Einen besonderen Stellewert legten wir dabei auf Patient Reported Outcome Measures (PROMs).

Methode: Insgesamt wurden zwischen 2008–2013 121 Patienten nach erfolgter UTI zur ISD eingeschult und prospektiv in die Studie eingeschlossen. Ausgangs- sowie Verlaufsparameter umfassten insbesondere folgende Fragebögen: International Prostate Symptom Score (IPSS), IPSS Quality of Life Index (IPSS-QoL), Visual Analogue Scale, Patient Global Impression of Improvement (PGI-I), Patient Global Impression of Severity. Weitere erhobene Parameter waren maximale Harnflussmenge, Restharnvolumen, Komplikations- und Rezidivrate. Folgeuntersuchungen wurden in sechs-monatlichen Intervallen durchgeführt.

Ergebnisse: Das mediane Alter der eingeschlossenen Patienten betrug 58 Jahre (Interquartilsabstand (IQA) 43–70). Das mediane Follow-up der Patienten betrug 17 Monate (IQA 7–30). Die durchschnittliche Änderung des IPSS nach 6, 24, 36 und 48 Monaten betrug jeweils -6.1, -5.9, -4.2 und -4.8, des IPSS-QoL jeweils -1.3, -1.4, -1.6 und -1.8 Punkte. Durchschnittlicher PGI-I nach ISD-Beginn war 1.7 nach 6, 1.9 nach 24, 1.9 nach 36 und 2.2 nach 48 Monaten. Die mediane Komplikationsrate betrug 3.3% pro 6-monatlichen ISD-Intervall. Über den gesamten Zeitraum entwickelten 13 Patienten ein Strikturrezidiv (10.7%).

Schlussfolgerung: Patienten, welche nach UTI ISD durchführten, zeigten bis zu 48 Monate lang stabile urodynamische Parameter ohne negative Beeinträchtigung der Lebensqualität (IPSS-QoL, PGI-I) bei geringer Komplikationsrate und akzeptabler Strikturrezidivrate.