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41. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

11. - 13.06.2015, Linz, Österreich

Transperitonealer versus retroperitonealer Zugangsweg bei der Roboter-assistierten Pyeloplastik: Ergebnisse einer prospektiven randomisierten Studie

Meeting Abstract

  • W. Khoder - Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany
  • A. Alghamdi - Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany
  • A. Becker - Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany
  • C.G. Stief - Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany
  • R. Waidelich - Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 41. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocKV30

doi: 10.3205/15oegu43, urn:nbn:de:0183-15oegu434

Veröffentlicht: 19. Mai 2015

© 2015 Khoder et al.
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Gliederung

Text

Ziele: Prospektive vergleiche der unterschiedlichen Zugangswege bei Roboter-assistierter Chirurgie fehlen bislang in der Literatur. Wir verglichen im Rahmen einer prospektiv-randomisierten Studie den transperitonealen mit dem retroperitonealen Zugangsweg bei Pyeloplastik unter Einsatz des Da-Vinci-Op-Roboters.

Material und Methoden: Insgesamt wurden 80 konsekutive Patienten mit primärer Ureterabgangsstenose in die Studie eingeschlossen. Die Patienten wurden prospektiv zwischen transperitonealer (40 Pat., Gruppe 1) und retroperitonealer (40 Pat., Gruppe 2) Roboter-assistierter Nierenbeckenplastik randomisiert. Bei allen Patienten erfolgten praeoperativ eine retrograde Ureteropyelographie und eine seitengetrennte Nierenfunktionsszintigraphie. In beiden Gruppen wurde bei je 3 Patienten eines Nierenbeckenflap Pyeloplastik durchgeführt, bei 37 Patienten eine Pyeloplastik nach Anderson-Hynes Technik. Alle Operationen wurden von einem einzelnen Operateur, der beide Zugänge beherrscht, operiert. 3 und 6 Monate postoperativ erfolgten klinische Untersuchung, und erneute Nierenfunktionsszintigraphie. Wir verglichen folgende Parameter: Operationszeit, Morbidität, Krankenhausverweildauer, Rekonvaleszenz und funktionelle Ergebnisse.

Ergebnisse: Die präoperativen demographischen und klinischen Daten der beiden Gruppen waren vergleichbar. Alle Verfahren wurden komplikationslos ohne offene Konversion durchgeführt. Die mittlere Operationszeit betrug beim transperitonealen Zugang 125 (70 bis 305 min.) Minuten und 118 (60-345) Minuten beim retroperitoneoskopischen Zugang (P=0,726). Kleinere Komplikationen (Extravasat und Neupositionierung der Harnleiterschiene) traten in Gruppe 1 bei 3 Patienten und in Gruppe 2 bei 4 Patienten auf. Morbidität, Krankenhausverweildauer, Zeit bis zur vollen Rekonvaleszenz und Erfolgsquote zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen.

Schlussfolgerungen: Transperitonealer und retroperitonealer Zugangsweg bei der Roboter-unterstützten Pyeloplastik zeigen vergleichbare funktionelle Ergebnisse bei geringer Morbidität. Die Roboter-assistierte Pyeloplastik hat eine hohe Erfolgsrate, unabhängig vom verwendeten Zugangsweg.