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Der intraoperative Schnellschnitt mittels Neurovascular Structure-adjacent Frozen-section Examination (NeuroSAFE) ist Knipsbiopsien (KB) aus dem Gefäßnervenstrang (GNS) zur Vermeindung eines positiven Schnittrandes bei der nervschonenden radikalen Prostatektomie (nRP) deutlich überlegen
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Veröffentlicht: | 23. April 2013 |
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Einleitung: Die Vermeidung von positiven Schnitträndern (pS) insbesondere bei der nRP ist ein wesentliches Therapieziel. Dazu werden häufig intraoperativ am Gefäßnervenstrang KB zum Ausschluss eines pS entnommen. Die onkologische Sicherheit dieser Methode ist umstritten.
Material und Methode: Zwischen 3/2011 und 9/2012 wurden insgesamt 362 Pts konsekutiv mit einer RP und NeuroSAFE (Eur Urol 62, 2012) behandelt. Zusätzlich erhielten die Patienten KB aus beiden GNS und aus der Apexregion beidseits. Die histologischen Ergebnisse der KB wurden mit dem NeuroSAFE verglichen.
Ergebnisse: Bei allen 362 Pts waren histologische Befunde zum NeuroSAFE und KB vorhanden. Eine nRP war bei 355 Pts (98.1%) möglich (76,6% bilateral, 21,5% unilateral). Mittleres Alter war 64,4 Jahre, mittlerer PSA 10,6 ng/ml und mittleres Prostatavolumen 39 cc. Die endgültige Histologie zeigte pT2 in 61,6%, pT3a in 20,3% und ≥ pT3b in 18.1%. NeuroSAFE zeigte einen pS intraoperativ bei 79 Pts (21.8%), während die KB nur bei 14 Pts (3.9%) im Bereich des GNS und bei 7 Pts (2%) im Apexbereich positiv war. Somit wurden im Vergleich zum NeuroSAFE 80% der pS nicht erkannt. In der endgültigen Histologie zeigten 14,8% der Pts einen pS, der bei allen Pts außerhalb der Region der Nervschonung lag.
Schlussfolgerung: NeuroSAFE garantiert eine hohe Sensitivität in der intraoperativen Erkennung von pS bei einer nRP. Intraoperative KB aus dem GNS und Apexbereich sind nach unserer Untersuchung nicht zur intraoperativen Identifizierung eines pS geeignet.