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39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung

06.06.-08.06.2013, Graz, Österreich

Die große Prostatahyperplasie und Leistenhernie: Einzeitige Sanierung mittels laparoskopischer extraperitonealer transkapsulärer Adenomenukleation und totaler extraperitonealer Hernioplastik (TEP)

Meeting Abstract

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  • M. Salfellner - Urologie, LKH Leoben, Leoben, Austria
  • T. Alber - Urologie, LKH Leoben, Leoben, Austria
  • T. Colombo - Urologie, LKH Leoben, Leoben, Austria

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung. Graz, 06.-08.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13oeguP4-7

doi: 10.3205/13oegu099, urn:nbn:de:0183-13oegu0995

Veröffentlicht: 23. April 2013

© 2013 Salfellner et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Risiko an einer BPH zu erkranken, liegt bei 10-20% in der Altersgruppe 50 bis 59 Lebensjahre und 25-35% in der Altersgruppe von 60 bis 69 Jahre. Die Leistenhernie hat eine Inzidenz von bei 0,4% bei Erwachsenen und gilt als häufigste OP-Indikation bei erwachsenen Männern

Ziel: Beurteilung von Machbarkeit und Vorteilen der gleichzeitigen chirurgischen Versorgung der großen Prostatahyperplasie und Hernie mittels laparoskopischem extraperitonealen Zugangsweg.

Methodik: 2012 etablierten wir die laparoskopische extraperitoneale transkapsuläre Adenomenukleation (lap. Millin) neu an unserer Abteilung als chir. Versorgung der großen PH, welche damit die bisher übliche transvesikale Adenomenukleation ablöste. Im Zeitraum von Nov. 2012 bis Jän. 2013 wurde dieser Eingriff an 6 Pat. durchgeführt, wobei bei 3 Pat. gleichzeitig Inguinalhernien vorliegend waren (2 Pat. einseitig, 1 Pat. bds). Diese wurden mittels Vicrylnetz in der TEP-Technik versorgt.

Ergebnisse: Das mediane Alter der Patienten betrug 65,8 a(61-73), med.PSA-Wert 7,9 (4,45-13,66), Prostatavol. (TRUS): 144,6ccm(115-178ccm), IPSS präop. 19(12-27), Uroflow präpop. 6ml/sec(3-7ml/sec), Restharn präop. 128ml (100-150), wobei 3 Pat. aufgrund einer Harnsperre präop. mit DK versorgt waren. Die mittlere OP Dauer aller Pat. betrug 182min(134-217), die mittlere OP Dauer der Patienten mit alleinigem Millin lag bei 159min (134-202), die mittlere OP Dauer in Kombination mit der Hernioplastik (TEP) lag bei 205min (188-217). Der geschätzte mittlere Blutverlust lag bei 323ml (130-650ml). Keiner der Patienten benötigte weder intra- noch postoperativ eine Bluttransfusion. Das mittlere Gewicht des OP Präparates betrug 107,5g (90-133). Die Patienten wurden nach einem Monat einer Kontrolluntersuchung unterzogen. Der mittlere Restharn postoperativ betrug 17,5ml (0-40), der mittlere IPSS betrug 5,1 (2-8), der mittlere Flow betrug 36,7ml/sec(27-46,2). Bei der klinischen Kontrolluntersuchung zeigt sich kein Hinweis auf Hernienrezidiv und die Pat. gaben keine Schmerzen an.

Schlussfolgerung: Die Kombination der beiden lap. Verfahren ist bei geringem zeitlichen Mehraufwand und relativ leichter Erlernbarkeit gut durchführbar. Die Vorteile liegen, bei geringem Blutverlust und geringen postoperativen Schmerzen, vor allem in der Vermeidung eines Zweiteingriffs. Eine endgültige Beurteilung ist jedoch aufgr. der noch geringen Fallzahl und der kurzen Nachbeobachtungszeit nur eingeschränkt möglich.