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39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung

06.06.-08.06.2013, Graz, Österreich

Intramurales Paragangliom der Harnblase einer 52-jährigen Patientin mit Miktionsbedingten Hypertensiven Krisen – ein Fallbericht

Meeting Abstract

  • C.G. Wiesinger - Urologie und Andrologie, Klinkum Wels-Grieskirchen, Wels, Austria
  • M. Stockhammer - Urologie und Andrologie, Klinkum Wels-Grieskirchen, Wels, Austria
  • T. Weber - Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie, Klinkum Wels-Grieskirchen, Wels, Austria
  • W. Pauer - Urologie und Andrologie, Klinkum Wels-Grieskirchen, Wels, Austria

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung. Graz, 06.-08.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13oeguP4-1

doi: 10.3205/13oegu093, urn:nbn:de:0183-13oegu0933

Veröffentlicht: 23. April 2013

© 2013 Wiesinger et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Paragangliome der Harnblase sind sehr selten. Wenige hundert Fälle sind beschrieben.

Wir berichten von einer 52-jährigen Patientin mit insbesondere peri- und postmiktionell auftretenden Blutdruckschwankungen in Verbindung mit einschießenden Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit.

Methodik: Im Rahmen der internistischen Blutdruckabklärung fielen bei einer 52-jährigen Patientin computertomographisch nodöse Verdickungen der Nebennieren bis 1,2 cm und in einer MRT mit KM eine 2 cm große ovaläre, homogen anreichernde Raumforderung an der dorsalen Blasenwand auf.

Die biochemische Diagnostik zeigte bei 2-maliger Harnsammlung über 24 Stunden lediglich leicht erhöhte Normetanephrinwerte sowie Katecholamine und Metanephrine im Normbereich.

Laborchemisch fanden sich insgesamt keinerlei Hinweise auf das Vorliegen eines Phäochromozytoms.

Eine Nierenarterienstenose konnte ausgeschlossen werden.

In der Cystoskopie präsentierte sich eine deutlich endoluminal vorwölbende, mit Schleimhaut überzogene Raumforderung.

Mittels transurethraler Resektion der Harnblase wurde die Raumforderung abgetragen.

Ergebnis: Die histologische und immunohistochemische Aufarbeitung ergab ein intramurales Paragangliom der Harnblase mit tumorfreien Grundbiospien.

Der detailierte histologische Befund spricht gegen das Vorliegen einer Malignität. Die Patientin ist seit der Resektion beschwerdefrei.

Schlussfolgerung: Eine präoperative Diagnosestellung ist schwierig, eine definitive Diagnose nur histologisch möglich. Die eindrucksvollen hypertensiven Blutdruckspitzen mit zeitgleich einschießenden Kopfschmerzen während der Miktion sind wegweisend und sollten an das Vorliegen eines funktionellen Paraganglioms denken lassen.