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Intramurales Paragangliom der Harnblase einer 52-jährigen Patientin mit Miktionsbedingten Hypertensiven Krisen – ein Fallbericht
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Veröffentlicht: | 23. April 2013 |
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Fragestellung: Paragangliome der Harnblase sind sehr selten. Wenige hundert Fälle sind beschrieben.
Wir berichten von einer 52-jährigen Patientin mit insbesondere peri- und postmiktionell auftretenden Blutdruckschwankungen in Verbindung mit einschießenden Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit.
Methodik: Im Rahmen der internistischen Blutdruckabklärung fielen bei einer 52-jährigen Patientin computertomographisch nodöse Verdickungen der Nebennieren bis 1,2 cm und in einer MRT mit KM eine 2 cm große ovaläre, homogen anreichernde Raumforderung an der dorsalen Blasenwand auf.
Die biochemische Diagnostik zeigte bei 2-maliger Harnsammlung über 24 Stunden lediglich leicht erhöhte Normetanephrinwerte sowie Katecholamine und Metanephrine im Normbereich.
Laborchemisch fanden sich insgesamt keinerlei Hinweise auf das Vorliegen eines Phäochromozytoms.
Eine Nierenarterienstenose konnte ausgeschlossen werden.
In der Cystoskopie präsentierte sich eine deutlich endoluminal vorwölbende, mit Schleimhaut überzogene Raumforderung.
Mittels transurethraler Resektion der Harnblase wurde die Raumforderung abgetragen.
Ergebnis: Die histologische und immunohistochemische Aufarbeitung ergab ein intramurales Paragangliom der Harnblase mit tumorfreien Grundbiospien.
Der detailierte histologische Befund spricht gegen das Vorliegen einer Malignität. Die Patientin ist seit der Resektion beschwerdefrei.
Schlussfolgerung: Eine präoperative Diagnosestellung ist schwierig, eine definitive Diagnose nur histologisch möglich. Die eindrucksvollen hypertensiven Blutdruckspitzen mit zeitgleich einschießenden Kopfschmerzen während der Miktion sind wegweisend und sollten an das Vorliegen eines funktionellen Paraganglioms denken lassen.