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39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung

06.06.-08.06.2013, Graz, Österreich

Ethnische Zugehörigkeit beeinflusst die operative Therapie von Steinen im oberen Harntrakt

Meeting Abstract

  • S. Seklehner - Dep. of Urology, Weill Medical College of Cornell University, New York, United States; Abt. f. Urologie, Landesklinikum Baden-Mödling, Baden, Austria
  • B. Chughtai - Dep. of Urology, Weill Medical College of Cornell University, New York, United States
  • P. Engelhardt - Abt. f. Urologie, Landesklinikum Baden-Mödling, Baden, Austria
  • M. Laudano - Dep. of Urology, Weill Medical College of Cornell University, New York, United States
  • C. Riedl - Abt. f. Urologie, Landesklinikum Baden-Mödling, Baden, Austria
  • R. Lee - Dep. of Urology, Weill Medical College of Cornell University, New York, United States

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung. Graz, 06.-08.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13oeguP1-11

doi: 10.3205/13oegu052, urn:nbn:de:0183-13oegu0522

Veröffentlicht: 23. April 2013

© 2013 Seklehner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel der Arbeit war die Evaluierung, ob Unterschiede in der operativen Therapie Steinen des oberen Harntraktes in Patienten unterschiedlicher Ethnien in den USA existierten.

Material und Methoden: Unter Verwendung von Medicare-Daten der Jahre 2001, 2004, 2007 und 2010 wurden Patienten mit Steindiagnose und operativer Therapie mittels ICD-9 (cm) und CPT Codes identifiziert. Unterteilung verschiedener Ethnien: Weiße, Schwarze, Latinos, Asiaten, Ureinwohner. Operationsmethoden: extrakorporale Stoßwellenlithotrypsie (ESWL), Ureteroskopie (URS), perkutane Nephrolithotomie (PCNL) sowie offene/laparoskopische Nephrolithotomie und Ureterolithotomie. Auswertung mittels χ2 Test und multivariate Regressionsanalysen, welche nach Begleiterkrankungen, Alter, Geschlecht und geographische Region in den USA korrigiert wurden. Programme: SAS 9.3 (SAS Institute Inc., Cary, NC) und SPSS v20 (IBM Corp., Armonk, NY).

Ergebnisse: Insgesamt wurden 1,272,920 Patienten mit Steindiagnose im oberen Harntrakt identifiziert. 252,820 Patienten wurden einer operativen Therapie zugeführt. Weiße Patienten wurden signifikant häufiger behandelt als Schwarze (20.2% vs. 16.3%, p< 0.0001), oder Minderheiten generell (20.2% vs. 16.4%, p< 0.0001). Regressionsanalysen ergaben eine 21% größere Wahrscheinlichkeit für Weiße eine Therapie zu erhalten als Patienten von Minderheiten (OR 1.21, CI 1.15-1.27, p< 0.00001). Während wir in der operativen Therapie von Nierensteinen keine signifikanten Unterschiede feststellten, unterschied sich die Therapie von Harnleitersteinen. Weiße Patienten hatten 35% größere Wahrscheinlichkeit mit URS behandelt zu werden (OR 1.35, CI 1.06-1.72, p=0.02). Hingegen wurden Patienten mit schwarzer Hautfarbe (OR 0.8, CI 0.66-0.97, p=0.02), sowie Minderheiten generell, eher mit ESWL behandelt (OR 0.76, CI 0.6-0.97, p=0.03).

Diskussion: Ethnische Zugehörigkeit beeinflusste die operative Therapie von Steinen des oberen Harntraktes. Weiße Patienten wurden eher behandelt als Minderheiten. Auch die Wahl der Operationsmethode war unterschiedlich. Harnleitersteine in weißen Patienten wurden eher mit URS, in Minderheiten hingegen mit ESWL behandelt.