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Mikrochirurgische Therapie der männlichen Infertilität im Wandel?
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Veröffentlicht: | 23. April 2013 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die Herabstufung der Normwerte bei Spermiogrammparametern durch die WHO 2010 ist ein Hinweis für die Verschlechterung der Spermaqualität. Deshalb werden wir häufiger mit männlicher Infertilität konfrontiert. Wir präsentieren daher die Ergebnisse unserer Patienten der letzten zehn Jahre.
Material: Zwischen Jänner 2000 und Dezember 2012 haben sich 41 Männer einer scrotalen Exploration zur Evaluierung ihrer Infertilität unterzogen.
Bei allen Patienten war die Diagnose Azoospermie im Rahmen einer Abklärung wegen unerfüllten Kinderwunsches gestellt worden. Das mittlere Alter betrug 36 Jahre (21 bis 49a), alle wurden nach WHO Kriterien voruntersucht.
Methode: Unter Zuhilfenahme eines Operationsmikroskopes (Vergrößerung 5-25x) wurde bei allen 41 Patienten eine scrotale Exploration durchgeführt.
Mittlere OP Zeit: 150 Minuten
Ergebnisse: Folgende Ursachen der Azoospermie wurden diagnostiziert und nach Möglichkeit therapiert:
n = 18 obstruktive Azoospermie (zentraler Verschluss oder Verschluss im Bereich des Rete testis)
n = 9 Sertoli Cell Only- Syndrome
n = 8 Ductusaplasie/Atresie
n = 6 Hodenatrophie/Reifungsstopp
Diskussion: Die mikrochirurgische Exploration und Therapie stellt hohe Anforderungen an Operateure und Infrastruktur der Abteilung. Das können urologische Abteilungen 2013 durchaus bieten.
Aber die Entwicklung geht zu noch aufwendigeren Techniken (z.B. Mikro-TESE) über und es gelten neue gesetzliche Regelungen (Gewebstransfergesetz).
Da es sich bei der Abklärung und Therapie der männlichen Infertilität um ein ureigenes Kapitel der Urologie handelt, sollten wir uns weiterhin um kompetente Betreuung bemühen.