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39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung

06.06.-08.06.2013, Graz, Österreich

Korrektur von biplanaren angeborenen Penisverkrümmungen mittels superfiziellen Tunica Albuginea Exzisionen

Meeting Abstract

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  • F.E. Kühhas - Urologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • R. Herwig - Urologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • P. Egydio - Specialized Center of Penile Curvature, Sao Paulo, Brazil

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung. Graz, 06.-08.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13oeguP1-5

doi: 10.3205/13oegu046, urn:nbn:de:0183-13oegu0460

Veröffentlicht: 23. April 2013

© 2013 Kühhas et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Angeborene Penisverkrümmungen können uniplanar als auch biplanar auftreten. Die Korrektur biplanarer Verkrümmungen setzt größere Ansprüche an den Operateur. Wir berichten über unsere Erfahrung mit einer neuartigen Operationsmethode zur Korrektur von angeborenen Penisverkrümmungen. Die Technik selbst basiert auf den geometrischen Prinzipien der Egydio Technik und auf multiplen superfiziellen Tunica albuginea Exzisionen.

Methodik: Zwischen Juni 2006 und März 2012 unterzogen sich 145 Patienten mit biplanaren kongenitalen Penisverkrümmungen unserer Operationsmethode (ventro-lateral: n = 131; 90.3%; dorso-lateral: n = 14; 9.7%). Der mittlere Nachbeobachtungszeitraum liegt bei 21 Monaten (6-62 Monate).

Der Eingriff basiert auf den geometrischen Überlegungen der Egydio Technik, welche zur Objektivierung jeglicher Penisverkrümmung herangezogen werden kann. Multiple 3 mm superfizielle Tunica albuginea Exzisionen werden durchgeführt, ohne die Tunica albuginea ganz zu perforieren. Dies führt zu einer schrittweisen Korrektur der Verkrümmung.

Die Erfolgsrate des Eingriffes, die Komplikationsrate und die Patientenzufriedenheit wurden evaluiert.

Ergebnis: Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation war 23.8 Jahre (15-47 Jahre). Der durchschnittliche Verkrümmungsgrad betrug 65° (45-90°). Ein neueriches Auftreten der Verkrümmung war nicht zu verzeichnen. Es fanden keine intra- als auch postoperative Komplikationen statt. Eine komplette axiale Peniskorrektur erfolgte in 98.6% (143/145). Zwei Patienten bedurften eine neuerliche Korrektur, da eine Restverkrümmung von < 30° zu verzeichnen war. Die hervorragende Rate an Penisbegradigungen resultierte in einer hohen Patientenzufriedenheit. Dies spiegelte sich in einem verbesserten Selbstwertgefühl, der Libido, und in einer Verbesserung des psychosexuellen Status wieder.

Schlussfolgerung: Diese neue Operationsmethode ist eine valide und effektive Alternative zur ursprünglichen Nesbit Technik für die Behandlung von angeborenen Penisverkrümmungen.