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Partielle Mundschleimhauttransplantatnekrose nach Harnröhrenstrikturrekonstruktion: Was nun?
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Veröffentlicht: | 23. April 2013 |
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Einleitung: Gelegentlich treten nach Rekonstruktion langstreckiger Urethrastrikturen mit Mundschleimhaut (BMG) partielle Transplantatnekrosen auf. Wir untersuchten den Einfluss auf die Langzeitergebnisse in Abhängigkeit vom gewählten Management.
Material und Methoden: Von 06/1994 - 08/2012 wurden Strikturen von 700 Patienten mittels BMG rekonstruiert. Anzahl Voroperationen: 5,3 x (1-30), Alter: 49,7 (5-88) J. ; Strikturlänge 10,3 cm (1-25). Die Transplantation erfolgte ausschließlich als ventral onlay. Harnableitung transurethral 7, suprapubisch 18 Tage. Am 18. - 21. Tag Urethroskopie & MCU.
Gruppe I (kleiner Defekt): suprapubische Harnableitung
Gruppe II (Transplantatabhebung): Urethrotomie des Transplantates & Harnableitung
Follow up (FU) prospektiv “Patient self reported“ mittels standardisiertem Fragebogen & Messung von Uroflow & Restharn 3- monatlich im 1. J. & 6- monatlich auf Dauer.
Ergebnisse: Eine Einheilungsstörung trat bei 9% (63/700) auf. Hiervon konnten 55 (87,3%) ausgewertet werden (vollst. Datensatz).
Gruppe I: 39 (70,9%). Harnableitung weitere 3 (1-12) Wochen. 84,61% (33/39) sind rezidivfrei; FU: 40,2 Monate (3-110).
Gruppe 2: 16 (29,09%). 75% (12/16) partielle Transplantatdurchtrennung (Urethrotomie). Keine Rezidive nach 27,5 (6-57) Monaten.
Bei 25% (4/16) wurde eine passagere Urethrostomie angelegt, die bei einem Patient (FU 2 Monate) erfolgreich verschlossen wurde.
Insgesamt sind 83,63% (46/55) nach 36,8 (3-110) Monaten rezidivfrei.
Schlussfolgerung: Eine partielle teilweise auch großflächige Transplantatnekrose kann den Verlauf nach einer Harnröhrenrekonstruktion mit BMG komplizieren. In der Regel hat dies aber keinen Einfluss auf das Langzeitergebnis. Entscheidend ist die rasche Erkennung und frühzeitige Therapie dieser Komplikation.