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Onkologische Ergebnisse von Patienten mit roboter-assistierter radikaler Prostatektomie (RARP) nach Active Surveillance. Eine Analyse von 102 Fällen
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Veröffentlicht: | 23. April 2013 |
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Einführung: Die Active Surveillance (AS) ist eine Alternative zu den lokalen Therapieformen bei Männern mit einem Low-Risk Prostatakarzinom (PCa). Das Ziel dieser Studie war es, die onkologischen Ergebnisse von N=101 Patienten zu evaluieren, die sich für eine RARP nach vorheriger AS entschieden haben.
Material & Methoden: Die Aufzeichnungen von 4.500 Männern, die von Februar 2006 bis Oktober 2012 eine RARP erhielten, wurden retrospektiv ausgewertet. N=101 Patienten hatten eine AS in der Vorgeschichte. Folgende analysierte Parameter wurden eingeschlossen: Der Zeitabstand von der Erstdiagnose bis zur RARP, Alter, initiales PSA, das Prostatavolumen, Gleason Score der Biopsien, postoperative Tumorstadium und Gleason Score, beidseitiger Nerverhalt, positive Ränder (R1) und biochemische Progression in der Follow-up-Periode (definiert als PSA >0,2 mg/dl nach dem Nadir oder nicht erreichter Nadir).
Ergebnisse: Die durchschnittliche Zeit zwischen der Erstdiagnose und der RARP war 36 Monate (9-111 Monate). Das mittlere Alter der Patienten war 65,9 Jahre (51-77), der mittlere initiale PSA-Wert war 7,04 mg/dl (1,7-17,7 mg/dl) und das mittlere Prostatavolumen 40,6 gr. (13-100 gr.). Der Gleason Score der letzten durchgeführten Biopsie war Gleason 6 bei N=71 Patienten (70,4%), Gleason 7 in N=25 (24,7%) und Gleason 8 bei N=5 Patienten (4,9%). Ein pT2a fand sich bei N=2 Patienten (1,9%), pT2b in N=20 (19,8%), pT2c in N=57 (56,4%), pT3a in N=17 Patienten (16,8%) und pT4 in N=5 Fälle (4,9%). Gleason Score der Proben war 6 bei N=42 Patienten (41,5%), Gleason 7 in N=48 (47,5%), Gleason 8 bei N=3 Patienten (2,9%) und Gleason 9 in N=8 Fällen (7,9%). Ein beidseitiger Nerverhalt war bei N=55 Patienten (54,4%) möglich. Positive Schnittränder wurden bei N=11 Patienten (10,8%) vorgefunden. N=11 Patienten (10,8%) erhielten eine adjuvante Radiatio. Nach einer mittleren Follow-up-Periode von 15,1 Monaten (1-60 Monate) hatten N=20 Patienten von 91 (21,9%) eine biochemische Progression.
Zusammenfassung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass Patienten nach vorheriger AS suboptimale onkologische Ergebnisse aufweisen. Patienten sollten in der Primärberatung über die Behandlungsoptionen auf dieses Risiko hingewiesen werden.