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70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

03.04. - 04.04.2025, Münster

Deutschlandweite Umfrage zum Strahlenschutz in der Endourologie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Alina Reicherz - Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland
  • Moritz Budde - Marien Hospital Herne, Medizinphysik, Herne, Deutschland
  • Henning Bahlburg - Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland
  • Mirco Brehmer - Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland
  • Joachim Noldus - Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland
  • Rein-Juri Palisaar - Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland
  • Peter Bach - Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e.V.. 70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 03.-04.04.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocP 2.12

doi: 10.3205/25nrwgu55, urn:nbn:de:0183-25nrwgu556

Veröffentlicht: 2. April 2025

© 2025 Reicherz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Endourologische Eingriffe bringen eine erhöhte Strahlenexposition für Patienten und medizinisches Personal mit sich. Es besteht Bedarf an aktuellen Informationen zur Umsetzung der Strahlenschutzverordnung in urologischen Kliniken, um gezielt Verbesserungsmaßnahmen ableiten zu können.

Methode: Im Mai 2024 wurden 313 urologische Kliniken in Deutschland zum Strahlenschutz in der Endourologie über den E-Mail-Verteiler der DGU kontaktiert und gebeten einen digitalen Fragebogen anonym zu beantworten.

Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 15,3%. Urologen berichteten, dass sie in 45,8% mit mobilen C-Bögen, in 14,6% mit ortsfesten C-Bögen, in 39,6% mit Obertischgeräten und in 43,8% mit Untertischgeräten arbeiten. Für den persönlichen Strahlenschutz wird von allen eine Mantelschürze oder Weste und Rock eingesetzt, einen Schilddrüsenschutz verwenden 76,6%, eine Bleiglasbrille oder – visir 40,4%, Röntgenhandschuhe oder eine Kopfbedeckung finden selten Anwendung. Während 25,5% der Urologen angaben, keinen apparativen Strahlenschutz zu nutzen, verwenden 40,4% einen Untertischstreustrahlenschutz, 51,1% Bleiglasscheiben, 23,4% mobile Bleiglaswände und 25,5% Streustrahlenschutzkanzel. Operative Techniken zur Minimierung der Strahlenexposition werden eingesetzt. So setzten beispielsweise 85,1% auf eine gepulste anstatt einer kontinuierlichen Durchleuchtung. Im Mittel wird eine Frequenz von 0,85 [+/- 1,86] Bilder/Sekunde eingesetzt. Die Strahlenexposition wird nahezu immer mit Personendosimetern bestimmt, 16,7% verwenden Ringdosimeter, 0% Augenlinsendosimeter und 2,1% verwenden kein Dosimeter.

Schlussfolgerung: Der persönliche und apparative Strahlenschutz kann verbessert werden, insbesondere Bleiglasbrillen oder -visiere zum Schutz der Augenlinse werden selten verwendet. Operative Techniken zur Minimierung der Strahlenexposition sind etabliert. Obgleich Obertischgeräte gegenüber Untertischgeräten eine erhöhte Strahlenbelastung für den Operateur und das medizinische Personal verursachen, werden diese oftmals zur Durchleuchtung eingesetzt. Dies scheint nicht medizinisch begründet zu sein.