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Subgruppenanalyse der EDDIG-Studie: Wirksamkeit der App-basierten Behandlung der erektilen Dysfunktion bei verschiedenen Patientenmerkmalen
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Veröffentlicht: | 2. April 2025 |
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Einleitung: Erektile Dysfunktion (ED) ist eine häufige und Lebensqualität-einschränkende Erkrankung bei Männern. Obwohl Leitlinien einen vielschichtigen Ansatz zur Behandlung von ED empfehlen, sind Behandlungsangebote in Form von Verhaltens- und sexualtherapeutische Beratung, Beckenbodentraining und körperliche Aktivierung zur Behandlung dieser Erkrankung oft nicht vorhanden. Die „EDDIG-Studie“ hat die Wirksamkeit der DiGA Kranus Edera zur Behandlung von ED nachgewiesen. Diese Analyse fokussiert sich auf subgruppenspezifische Ergebnisse und untersucht, wie der Schweregrad der ED sowie bestimmte Patientenmerkmale die Wirksamkeit der App-basierten Intervention beeinflussen.
Methode: Insgesamt 241 Männer mit ED (IIEF-5 <22; Durchschnittsalter 49,74 ± 12,73 Jahre) wurden randomisiert einer 12-wöchigen App-basierten Intervention (IG) oder einer Standardbehandlung (KG) zugewiesen. Die App umfasste u.a. Verhaltens- und sexualtherapeutische Empfehlungen, Beckenboden- und körperliches Training. Patienten, die bereits PDE-5-Hemmer einnahmen, wurden in die Studie aufgenommen, sofern keine Änderungen in der Medikation vorgenommen wurden. Die Ergebnisse wurden anhand des International Index of Erectile Function (IIEF-5) bewertet, und Subgruppenanalysen wurden unter Berücksichtigung des Schweregrads der ED zu Studienbeginn, Alters, BMI, Blutdrucks, Raucherstatus und Diabetes durchgeführt.
Ergebnisse: Nach 12 Wochen berichteten 12,3% der IG-Teilnehmer über eine Heilung der ED, verglichen mit nur 0,8% in der KG. Die Prävalenz schwerer Erektionsstörungen in der IG sank von 16,4% auf 4,9%. Die Subgruppenanalyse zeigte signifikante Verbesserungen der IIEF-5-Werte, insbesondere bei Patienten mit mäßiger ED zu Studienbeginn (mittlere Veränderung: + 5,57) und schwerer ED (+ 4,97). In der KG wurden keine signifikanten Verbesserungen festgestellt. Die Einnahme von PDE-5-Hemmern hatte keinen wesentlichen Einfluss auf die Behandlungsergebnisse (4,3 vs. 4,5 Punkte; P<0,0001). Ein BMI >30 war ebenfalls mit einer größeren Verbesserung verbunden (5,2 Punkte, 95 % KI: 3,6–6,9) im Vergleich zu einem BMI <30 (4,1 Punkte, 95 % KI: 3,2–5,0). Die Ergebnisse für andere Subgruppen, einschließlich Blutdruck, Raucherstatus und Diabetes, waren konsistent.
Schlussfolgerung: Die Subgruppenanalyse der EDDIG-Studie bestätigt, dass App-basierte Interventionen bei einer Vielzahl von Patientenmerkmalen signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserungen der ED bewirken können. Die Ergebnisse unterstreichen das Potenzial digitaler Therapieprogramme, die Standardbehandlung der ED zu ergänzen, unabhängig von der Einnahme von PDE-5-Hemmern.